Far Cry Drucken E-Mail
Geschrieben von: Sascha Richter   
Sonntag, den 24. Oktober 2010 um 21:52 Uhr

Far Cry

Regie: Uwe Boll
Darsteller: Till Schweiger, Emmanuelle Vaugier, Ralf Moeller, Udo Kier, Natalia Avelon
Studio: Splendid Entertainment/WVG
Genre: Actionfilm
FSK: ab 16 Jahren
Produktionsjahr: 2008
Spieldauer: ca. 91 Minuten

Alles beginnt auf einer kleinen Insel nahe der amerikanischen Küste. Der ehemalige Elite-Soldat Max Cardinal (Ralf Moeller) ist hier mit seinen Kameraden stationiert, um eine geheime Forschungsstation zu bewachen.
Der skrupellose Dr. Krieger beschäftigt sich damit, aus einfachen Soldaten hochgefährliche Mutanten-Krieger zu erschaffen, die erstaunliche Fähigkeiten besitzen und nur schwer verletzt werden können.

Die Soldaten werden unruhig, als eine Gruppe von ihnen nachts plötzlich als Testgegner für einen  Mutanten geopfert wird. Als ein Soldat zu murren beginnt, wird er kurzerhand von Chernov (Natalia Avelon), der Vertrauten des Dr. Krieger, erschossen. Sie macht deutlich, dass Murren mit dem Tode bestraft wird.

Max Cardinal hat bereits seine Nichte Valerie informiert, die sich als Journalistin diese Story nicht entgehen lassen will.

Valerie (Emmanuelle Vaugier) heuert Jack Carver (Till Schweiger) an, einen ehemaligen Kameraden von Max, welcher mittlerweile Touristen mit seinem Boot zum Wale-watching auf das Wasser nimmt.

Die Aktion fliegt auf, bevor sie auch nur in die Nähe der Insel kommen. Max wird für ein neues Experiment missbraucht und seinen beiden Rettern wird ein unfreundlicher Empfang bereitet.

So ist Jack, der eigentlich nur das Boot zur Insel hin- und zurückfahren wollte, gezwungen, sich mit Söldnern und Mutanten zu schlagen, um die bildschöne Valerie und sich immer wieder aus der Klemme zu befreien.

Wenn man sich zu Beginn des Films ansieht, wie der letzte Soldat beim kaltblütigen Experiment ums Leben kommt, fragt man sich, ob Far Cry wirklich FSK 16 sein sollte, oder die Altersbegrenzung nicht doch zu niedrig angesetzt wurde.

Dieser Eindruck verfliegt allerdings bald, denn der Film lockert schnell wieder auf und hält sich fortan trotz actionreicher Szenen mit reichlichem Kugelhagel und allem drum und dran auf dem angegebenen „Gefährdungslevel“.

Das gleichnamige Computerspiel fand in diesem Film eine interessante und würdige Umsetzung. Zwar musste die Story etwas angepasst werden und es konnte auch bei weitem nicht alles aus dem Spiel untergebracht werden, doch das Resultat kann sich sehen lassen.

Es ist Uwe Boll nicht nur sehr gut gelungen, aus dem Spiel einen Film zu machen, auch die Besetzung ist treffend. Die Schauspieler passen wunderbar in ihre Rollen und bringen diese sehr natürlich herüber.

Zwar entwickelt sich zwischen Jack Carver und Valerie eine Romanze, doch bleibt diese recht oberflächlich. Immerhin ist unter solchen Umständen auch nicht viel Zeit für große Gefühle.

Als Actionfilm ist Far Cry selbstverständlich mit allerhand Explosionen, Verfolgungsjagden, Schusswechsel und Spezialeffekten gefüllt, die weder sinnlos übertrieben, noch zu lasch wirken.

Nicht zuletzt macht auch die wunderbare Atmosphäre des in Kanada gelegenen Sets viel aus, das  einen perfekten Hintergrund bietet.

Während sich einige Filme damit begnügen, ein paar Krümel Zusatzmaterial fallen zu lassen, erhält man in diesem Fall eine zweite DVD für Extras von über 53 Minuten Länge. Diese sind vielfältig, aber alle von Statements und Interviews der Hauptdarsteller und wichtiger Crewmitglieder durchzogen. Manchmal doppelt sich das eine oder andere, was in Anbetracht der Fülle an zusätzlichen Hintergrund- und Nebeninformationen leicht zu verzeihen ist.

Ob man bereits das Computerspiel kennt, spielt bei dieser gelungenen Umsetzung keine Rolle, denn der Film ist auch losgelöst davon recht gelungen. Die Schauspieler verkörpern die Charaktere treffend und sorgen mit verhältnismäßig realistischen Effekten für ein spannendes Filmerlebnis.