Darfur - Der vergessene Krieg Drucken E-Mail
Geschrieben von: Sascha Richter   
Freitag, den 03. Dezember 2010 um 00:10 Uhr

Darfur - Der vergessene-KriegRegie: Uwe Boll
Darsteller: Kristanna Loken, Billy Zane, Edward Furlong
FSK: ab 18 Jahren
Studio: Splendid Film
Produktionsjahr: 2009
Spieldauer: ca. 95 Min
Erschienen: 29. Oktober 2010


Während alle Welt im eher aussichtslosen Krieg gegen den Terror im Nahen Osten Geld und Ressourcen verschleudert, lässt man den Sudan völlig unbeachtet versinken. Zwar brüstet man sich auch hier gelegentlich mit humanitären Maßnahmen, doch was nützt Nahrung einem toten Menschen?


Seit fast einem Jahrzehnt ziehen arabische Milizen, die Janjaweed, durch den Darfur, zeichnen sich durch verschiedene Menschenrechtsverletzungen aus und begehen mit Raub, Mord, Vergewaltigung und Schlimmerem einen Genozid, der seinesgleichen sucht. Salam aleikum!
Im Film stehen eine Gruppe Journalisten und Soldaten der Afrikanischen Union vor der Wahl, ob sie wirklich helfen, oder den Blick abwenden.

Eigentlich wollen sie nur in ein Dorf fahren, um Lebensmittel zu verteilen und die Leute zur tatsächlichen Lage im Sudan zu befragen.

Schon auf dem Weg dorthin kommen sie an einem Massengrab vorbei und gerade als sie sich auf den Rückweg machen, tauchen in der Ferne Janjaweed auf.

"Darfur" ist ebenso ein herausragender Film, wie sein Thema schrecklich ist. Zwar flossen viele Recherchen und auch Erfahrungen echter Sudanesen aus zerstörten Dörfern mit ein, doch lässt er spüren, dass das reale Grauen noch viel schlimmer ist.

Durch Glanzleistungen der professionellen und der Laienschauspieler, die Liebe zum Detail, ein authentisches Set und gerade auch die teilweise kritisierte, manchmal unruhige, Kameraführung wirkt Darfur sehr real und bringt dem Zuschauer die Situation der Sudanesen gekonnt und eindrucksvoll näher.

Auf der DVD befindet sich neben der üblichen Trailershow nur ein Extra in Form eines Audiokommentars von Uwe Boll. Dafür ist dieser sehr umfangreich und gibt eine große Anzahl an interessanten Informationen und Erklärungen zum Film.

Dabei beginnt der Regisseur mit der Idee zum Film, dem teilweise lebensgefährlichen Casting und fährt mit Anekdoten, Erklärungen und Details zu den Dreharbeiten fort, um später auf die Wirkung des Films und verschiedene, teils sehr überraschende und auch mitunter erschreckend traurige Reaktionen auf den Film einzugehen.

"Darfur" ist ein meisterhafter Film, bei dem man nicht wegschauen kann. Deutlich wird einem hier die schreckliche, ungeschönt dargestellte Realität bewusst.

Sehr interessant ist auch der Audiokommentar von Uwe Boll selbst, der viele Hintergrundinformationen liefert, die gerade bei einem solchen Film alles andere als bedeutungslos sind.

Die Altersbeschränkung ist berechtigt, aber alle Leute oberhalb dieser sollten den zu Recht auf dem New Yorker "International Independent Film Festival" ausgezeichneten Film gesehen haben.

Vielen Dank an Splendid Film für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials!

 

 

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