Feenstaub, Metal und Celtic-Folk Drucken E-Mail
Geschrieben von: Sascha Richter   
Montag, den 20. Juni 2011 um 23:48 Uhr

Fairydust - copyright: Sascha RichterZwölf Uhr ist die Sixtina an dem WGT-Montag, wie dieser Tage üblich, gut gefüllt.


Feenschimmer in der Sixtina: Fairydust

Gerade sorgt die Chemnitzerin Fairydust mit keltischem Folk für muntere Unterhaltung. Die bunte Mischung sowohl englisch als auch deutsch gesungener Lieder kommt beim Publikum spürbar gut an und schafft eine entspannte Atmosphäre.


Dabei geht die Musikerin, unterstützt von einer Freundin, auch auf die Leute, die Sixtina und ihre eigenen Wurzeln ein. Schnell ist ein Lied auf den Lippen, welches nicht nur ins Deutsche übersetzt, sondern auch thematisch an das heimatliche Erzgebirge angepasst wurde und von "Anna in Annaberg" erzählt.

Bei den zauberhaften Klängen fühlt man sich in eine andere Welt versetzt und Lagerfeuerstimmung kommt auf, was durch das laute Mitsingen bei Liedern wie "Drunken Sailor" oder "Down By The Riverside" verstärkt wird.



Metal aus Leipzig: Beramid
Beramid - copyright: Sascha Richter

Drei Stunden später lassen Beramid die Boxen krachen. Mit viel Energie und Enthusiasmus, und fast immer einem Witz auf den Lippen, spielt sich die Leipziger Band in die Herzen der versammelten Leute.

Dabei mangelt es auch ihnen nicht an Spontanität. Kurz entschlossen lässt man sich ein beliebiges Bier reichen und verwendet dessen Namen für den nächsten Song, welcher somit von den "Krombis" handelt.



Mediaeval Baebes - copyright: Sascha RichterMystik am Abend: Medieval Babes

Auch in der Halle der Agra ist an diesem letzten Tag selbst zu später Stunde noch viel los.

Kurz vor zehn Uhr abends erscheinen die Mediaeval Baebes auf der Bühne. In ebenso eleganten wie zeitlosen Kleidern präsentieren die jungen Frauen ihre vom Thema meist ebenso zeitlosen Lieder.

Mit lieblich klaren Stimmen und sanften Instrumenten erzählen sie in längst vergessenen Sprachen düstere Geschichten, die nicht selten von Tod, Alkoholismus, verschmähter Liebe und ähnlichen Dingen handeln.

Eigentlich würden sie damit an einen mystischen Ort irgendwo in idyllischer Natur passen, wie man sie nur selten findet, doch immerhin gelingt es dem Publikum leicht, sich an einen solchen versetzt zu fühlen.

Das vielfach tanzende und springende Publikum bekommt nicht nur gelegentlich eine Gänsehaut ob der faszinierend schönen Klänge, sondern bricht auch zum Ende jedes Liedes in tosenden Beifall aus, wie ihn die Halle selbst in diesen Tagen nicht oft vernommen hat.



Abschluss des WGTs mit Eluveitie
Eluveitie - copyright: Sascha Richter

Im Anschluss rocken Eluveitie als letzte Band überhaupt die große Halle. Sonst spielen sie laut eigener Aussage zwar eher nicht auf Gotik-Festivals, doch das stört die Versammelten nicht. Im Gegenteil zeigen sie sich recht schnell sehr erfreut über die einzigartige Mischung aus Pagan/Celtic/-Folk und Death Metal.

Nach tosendem Beifall der bis zuletzt Gebliebenen schließt die Agra-Halle für dieses Jahr ihre Pforten.


So geht ein vielschichtiges 20. WGT zu Ende: Mehr als 20.000 Besucher und 278 Künstler an rund 40 Veranstaltungsorten quer durch die City kann das diesjährige Festival verzeichnen.

In den verschiedenen Leipziger Locations wie Villa, Darkflower, Moritzbastei und beim Abschlusstreffen der Blauen Stunde wird die Fünf-Tage-Veranstaltung ausklingen.

Am Dienstag dann kehrt in die Messestadt der gewohnte Alltag zurück. Das Stadtbild selbst bleibt noch ein paar Tage schwarz.

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