Seiten: 426, Taschenbuch Verlag: Bastei Lübbe Genre: Thriller Erschienen: 4. Mai 2011
Aus einem neuartigen Kernreaktor in Osaka werden Lithium-6-Module gestohlen. Inspektor Kenzaburo Niori und Akiko Nobura werden gerufen und sind über die Kaltblütigkeit, mit der die Diebe vorgegangen sind, erschrocken. Währenddessen vertraut sich die Prostituierte Katharine Henshaw in den USA Lauri Nurmi von der N.T.U. (Nuclear Terrorism Unit) an.
Bei einem ihrer Kunden schnappte sie etwas über den Diebstahl von Lithium auf. Da sie vielbelesen ist, macht sie sich Sorgen, immerhin wird aus Lithium Tritium gewonnen und daraus Kernwaffen.
Aus dem zunächst scheinbaren simplen Diebstahl wird ein Problem. Als vom größten Kernbrennstoffhersteller gemeldet wird, dass über die letzten Jahre eine beachtliche Menge Plutonium gestohlen wurde, ändert sich die Situation dramatisch. Nun wird N.T.U. aktiv und die Ereignisse überschlagen sich.
Spannend und glaubhaft geschrieben, entführt uns Risto Isomäki in einen nuklearen Albtraum. Der Roman erschien bereits im Original 2007 – lange vor Fukushima. Dank der Ereignisse im März dieses Jahres in Japan jedoch wird sein Stoff zu aktuellen Thema.
Isomäki ist nicht nur Autor, sondern auch Wissenschaftler. Das merkt man dem Buch an. Es werden wissenschaftliche Fakten eingebracht, welche dem Durchschnittsleser vielleicht befremdlich vorkommen, der Story aber an Substanz geben und die Absicht des Autors untermauern, auf die Risiken der Nukleartechnologie hinzuweisen.
Bemerkenswert ist die Beschreibung des Hauses von Lauri Nurmi und Alice Donovan. Es ist vollkommen autark durch – bereits heute vorhandene – alternative Energietechnologien.
Die ausgeprägten Figuren sind an sich glaubwürdig und realistisch, wenngleich er diesmal einen Touch amerikanische Action mit einstreut, die etwas übertrieben wirkt.
Dies ringt in der Gesamtheit dem Roman nichts ab. Es bleibt ein Thriller, bei dem man ein wenig mitdenken muss und der einen dazu animiert sich eine eigene Meinung zu bilden und auch einmal ein paar Fakten zu recherchieren.
Anmerkung: Interessanterweise gab es einen Fehler bei der Produktion des deutschen Buches. In der Erstausgabe fehlen knapp 50 Seiten. Somit wirkt für alle, die ein nur 383 Seiten dickes Buch haben, das Ende etwas fragwürdig. Auf Nachfrage an den Verlag wurde ein vollständiges Exemplar mit 428 Seiten zugesandt. Für alle, die ebenso ein zu kurzes Buch erstanden haben, hier der Link zur Kontaktseite des Verlages: www.luebbe.de/Kontakt/Anfrage
Laut Auskunft des Verlages kann man bei Vorzeigen des Kassenbons das fehlerhafte Buch bei dem Händler, bei welchem das Buch gekauft wurde, umtauschen.
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