Von Liedermachern bis Rock, Pop und Swing: 1. Festival 360 Grad Heimat Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Donnerstag, den 18. Juli 2013 um 20:41 Uhr

(c) Wolfgang HesseVor etwa 5 Wochen war alles hier noch ein großer See. Das Hochwasser der Weißen Elster setzte den gesamten Hofwiesenpark unter Wasser. Wo jetzt Bühnen und Zuschauer stehen, stand das Wasser fast einen Meter hoch. „Nun erst recht soll das Festival stattfinden“, hieß es in dieser Situation. Unter diesem Leitgedanken wollten die Veranstalter, Volkssolidarität Gera und die Konzertagentur artfullsounds, ein Zeichen für die Verbundenheit mit ihrer Heimat und mit Gera setzen. Ausschließlich deutschsprachige Bands, das sind neun Vertreter verschiedener Musikrichtungen, stehen auf dem Lineup an diesem 13. Juli. 2013.

 

Auf zwei Bühnen erleben die Besucher eine musikalisches Nonstop-Programm. Etwa 2000 Besucher genießen bei Sonne und angenehmen Temperaturen die sommerliche Open-Air-Atmosphäre. Das Veranstaltungsoval entstand im Zuge der Bundesgartenschau, die 2007 im Hofwiesenpark Gera stattfand und eignet sich vorzüglich für ein entspanntes Festival. Viele Besucher bevölkern mit Decken die Rasenflächen rund um die Bühnen und lauschen von dort den ersten Bands.

Indiepopp aus Gera: 2Leben eröffnen das Festival

2Leben (c) Wolfgang Hesse

Mit Indiepop vertreten die Nachwuchsmusiker der Band 2Leben ihre Heimatstadt Gera und eröffnen den Konzertreigen. Deutsche Texte, die auch etwas aussagen und Sound der mitreißen kann, so in etwa kann man die Musik vom Sextett Felix Meyer beschreiben. Mit Banjo, Akkordeon, und Kontrabass steht die Band in guter Singer-/Songwriter-Tradition zu den großen franz. Chansonniers. „Die Corrida“, ein beklemmendes Lied über den Stierkampf aus Sicht des gejagten Tieres, wird wohl den meisten in Erinnerung bleiben.

Drei Frauenstimmen, die es in sich haben: Alin Coen - Mia Diekow - Frida Gold

Alin Coen Band spielten vor einer Woche beim Benefizkonzert am kleinen Silbersee gemeinsam in der Aktion Leipzig hilft für Flutopfer in Sachsen. Einigen Besucher sind die Musiker aus Leipzig und Weimar von den Geraer Songtagen bekannt. "Were Not The Ones We Thought We Were“ heißt das neue Album, unlängst erschienen und an diesem Abend im Mittelpunkt des Konzertes.

Mia Diekow  (c) Wolfgang HesseMit einem traurigen Liebeslied „Wolken“ verabschiedet sich Frontfrau Alin Coen solistisch zur Gitarre vom Geraer Festivalpublikum und reicht den Staffelstab an Mia Diekow weiter. Die Hamburgerin, mit Blumen im Haar, erntet schon mit den ersten Tönen viel Sympathie und verzaubert mit ihrem Charme und gefühlvollen Liedern. Begleitet wird Mia Diekow von zwei Musikern, die zuvor schon mit Felix Meyer auf der Bühne standen.

Frida Gold (c) Wolfgang HesseJubel erschallt im Oval, als Alina Süggeler von Frida Gold in Superminikleid und großer schwarzer Sonnenbrille die Bühne über eine weiße Treppe betritt. Mit ihrem gerade veröffentlichten Album belegen sie derzeit den Spitzenplatz der deutschen Albumcharts, den sie von Null geentert haben.

Schnell füllt sich der Platz vor der Bühne, es wird gesungen und gefeiert. Mitreißender Chartssound und eine beeindruckende Bühnenshow überzeugen. „Liebe Ist Meine Religion“, der Titelsong der neuen CD, wird gleich zweimal zelebriert. „Zeigt mir wie ihr tanzt“, so fordert die charismatische Sängerin die Besucher vor der Bühne beim gleichnamigen Song zum Mitmachen auf. Große weiße Luftbälle schweben über das Publikum und entwickeln sich danach gleich zur Freude der vielen anwesenden Kinder in ein sportliches Spielzeug.

Phrasenmäher legen nach. Ein bisschen Comedy schwebt über dem Auftritt der drei Hamburger Musiker, die es mit humorvollen sowie spitzen Texten und viel Charme verstehen, ihre Musik den Anwesenden zu vermitteln.

Selig (c) Wolfgang HesseMagma auf der Bühne: Selig in Gera dabei

Im Februar haben Selig ihr sechstes Studioalbum unter dem Titel „Magma“ veröffentlicht. Seit ihrer Gründung 1992 immer noch in gleicher Besetzung, das zeugt von hoher Kontinuität. Magma ziert den Bühnenhintergrund und durchzieht das Programm der Band wie ein roter Faden. Fast mühelos gelingt es Frontmann Jan Plewka die zahlreichen Zuhörer vor der Bühne zu begeistern. Hits, wie „Ohne Dich“, werden bereitwillig mitgesungen und Christian Neander überzeugt bei diesem Lied mit einem Gitarrensolo.

Jazzrock um Mitternacht

Freddy Fischer (c) Wolfgang Hesse

Bevor die Söhne Mannheims den Konzertmarathon beschließen, gibt es noch einmal gute Laune auf der Nebenbühne. Freddy Fischer & his Cosmic Rocktimesband ziehen die Zuhörer in ihren Bann. Die Berliner begeistern mit swingendem Jazz-Rock und einem Rhythmus, der nicht nur in die Beine geht. Dabei traktiert Freddy sein Keyboard zur Freude der tanzenden Zuhörer und scheint während der gesamten Show nie still zu stehen. Gemeinsam mit Ron, Rex und Ricki, den Rocktime Brothers erklingt Unterhaltungsmusik zur Geisterstunde.

Söhne Mannheims sind die Headliner des Abends

„Es ist spät geworden, danke, dass ihr noch da seid“, freut sich Henning Wehland von den Söhnen Mannheims, die lückenlos den musikalischen Staffelstab übernehmen.  Eine ganz in Blau geflutete Bühne und die Hits „Wenn Ich Die Liebe Nicht Finde“ und „Dein Leben“ eröffnen das letzte Konzert des ersten 360 Grad Heimatfestivals.

Söhne Mannheims (c) Wolfgang HesseViel Lob für die Veranstalter und die Bürger dieser Stadt kommt von der Frontleuten der Mannheimer. „Was für ein geiles Festival. Unglaublich, nach allem, was ihr vor ein paar Wochen hier durchgemacht habt. Wir sind stolz auf euch, auf euren Zusammenhalt.“ 

Die Söhne Mannheims singen von Liebe und von Dingen, vor denen man nicht die Augen verschließen sollte. Eine Mischung aus Pop, Hiphop und Jamaika-Sound lassen einen „geilen Abend mit spürbarer toller Energie“ mit dem Worten der Söhne Mannheims gesagt, ausklingen.

Auch die Veranstalter zeigen sich zufrieden mit der Premiere. Die Besucherzahlen für das Veranstaltungsoval sind noch entwicklungsfähig. Etwas Neues muss sich eben noch herumsprechen und die begeisterten Besucher von diesem Jahr sind da wohl die besten Botschafter. „Möge es das geile Festival noch viele viele Jahre geben“, das wünscht sich nicht allein nur Henning Wehland von der Söhnen Mannheims.

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Vielen Dank an artfullsounds für Presse- und Fotoakkreditierung!