Marks, John: Der Vampir Drucken
Geschrieben von: Cindy Loether   
Mittwoch, den 10. November 2010 um 02:06 Uhr

Seiten: 494, Taschenbuch
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Genre: Horrorthriller
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3-7466-2528-9
ISBN-13: 978-3-7466-2528-7
Originaltitel: The Fangland
Erschienen: 24. September 2009, 2. Auflage

Eigentlich wollte die TV-Produzentin Evangeline Harker ihre Hochzeit planen, stattdessen nutzt sie die Chance, einen Waffenhändler in Rumänien zu interviewen, und trifft sich mit ihm in Osteuropa.

Der mysteriöser Ion Torgu besteht darauf, dass sie ihm in die Berge nach Transsylvanien folgt –  nur dort wolle er das Interview durchführen. Die Journalistin reist mit ihm, wird schließlich in einem verwahrlosten Hotel eingesperrt und mit Psychotricks fast in den Wahnsinn getrieben.


Nach Wochen gelingt ihr die Flucht aus Torgus Fängen und aus der kargen Landschaft mit seinem rauen Klima, das an ihren Kräften zerrt. Sie verfällt in ein Delirium und erwacht einige Zeit später später in einem rumänischen Kloster, ohne wirklich zu wissen, wer sie ist. Zurück in New York erfährt sie, dass Torgu in der Zeit ihres Umherirrens nach Amerika kam und im TV-Sender seitdem merkwürdige Ereignisse geschehen. Nach und nach setzt sie das Puzzle zusammen.

John Marks stellt ähnlich wie in Bram Stokers "Dracula" die Geschichte in einer Art Tagebuch oder einem Journal dar, die rückblickend in wechselnden Erzählperspektiven und Darstellungsformen wiedergegeben wird.

Auch wenn am roten Lebenssaft nicht gespart wird, geht es im Roman eher um einen Psychokrieg als um Bissattacken, denn Torgu ist kein Blutsauger, sondern eine Art Gedankenmanipulator. Mit seinem "Lied der Stätten, an denen Menschen Leid zugefügt wurde" treibt er die Zuhörenden in den Wahnsinn.

"Der Vampir" ist ein Horrorbuch zum Gruseln, aber kein "Dracula"-Remake. Es bietet einige Parallelen zum Klassiker des Horrors, ist aber eher als eine Art Adaption zu sehen.

Faszinierend ist der Ansatz des Psychoterrors, doch sind mit Terroristen über Attentäter bis zu Selbstmördern zu viele Aspekte verwendet wurden, um die Story glaubhaft zu vermitteln. Der Psychokrieg zwischen Torgu, der die Welt zu willenlosen Opfern durch das Fernsehen machen will, und Evangeline, die gegen ihn kämpft, wäre auch mit weniger ausgekommen.