:Wumpscut - Women And Satan First Drucken
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Mittwoch, den 11. April 2012 um 18:02 Uhr

wumpscutLabel: Betonkopfmedia/Soulfood
Genre: Industrial, EBM
Erschienen: 6. April 2012

Alle Jahre wieder, so könnte man sagen,  denn seit 2004 gibt es jedes Jahr  in steter Folge ein neues :Wumpscut:-Album. Mastermind Rudolf Rudy Ratzinger zeigt damit seine Schöpferfreude. "Woman And Satan First" ist nun schon die 14. Veröffentlichung.


Seit 1991 setzt die Band eigene Maßstäbe und präsentiert einen unverwechselbaren Sound, :Wumpscut: eben.

Schaut man sich das Cover und das Booklet an, so ist den Machern eine schockierende Hässlichkeit bestens gelungen. In seinem Artwork schafft Thomas Buchta nackte Tatsachen, die Satan inmitten unbekleideter, üppiger wie auch wenig ansprechender Frauenkörper zeigt. Dieses Artwork provoziert. Das ist zweifellos gewollt und gelungen, wenn es auch nicht jedermanns Geschmack sein wird.

Das neue Album ist technisch sauber produziert und wartet mit neuen und bewährten Elementen auf. Sounds und Samples klingen eindeutig heraus und die Sprach- und Stimm-Modulationen sind klar verständlich. Die Texte sind wie immer gewollt grotesk und outstanding. Der mit mehreren Samples gespickte Industrialtrack "Kill That Little Fuck" ist dafür ein Beispiel.

Insgesamt sind alle Songs auf der Scheibe sehr eingängig und jeder für sich gestalterisch markant

Schon der Opener "Halleluja" hat es in sich. Durch die rhythmische Nummer zieht sich eine Ansage zu den ersten Fernsehversuchsendungen in den 30er Jahren. Das "Halleluja" hingegen klingt etwas mystisch, zudem es auch von Satan "persönlich" vorgetragen wird.

Daran schließt sich der Titelsong "Women And Satan First" an, der sich durch seinen treibenden Rhythmus äußerst gut als Clubhit eignen könnte. Das gilt ebenso für "Death Panacea", der mit denen sich am Ende ständig wiederholenden Worte den letzten Schliff bekommt.

Elektronisch durchgestylt und mit einer ruhigen Melodie versehen, beschreibt "Burial On Demand", die Ansichten eines Bestattungsunternehmers.

"Grobian" ist bei genauerem Hinhören eine Anklage an die braune Gewalt und richtet sich gegen einen recht aggressiven Vertreter dieser politischen Spezies.

Passionsgedanken durchziehen "L'Enfer Noir", ein Soundgemälde über Schuld und Vergebung. Etwas eigen klingt „Blutsturtz, Baby“, in dem, verpackt in einem mitreißenden Rhythmus, "kübelweise" Blut vergossen wird.

"Kaufe Deine Seele" beschließt nach gut 49 Minuten das Album. Der letzte Track wird ruhiger und emotionaler und bietet einen passenden Ausklang zur mitunter recht aufwühlenden Scheibe.

Fazit
"Women And Satan First" ist ein nicht alltägliches Album und wird in der Fangemeinde seine Anhänger finden. Rudy R.  führt mit dieser Veröffentlichung konsequent seinen Weg fort und beweist, dass diese Art von Musik noch lange nicht vollends ausgereizt ist.

Trackliste
01 Hallelujah
02 Women And Satan First
03 Death Panacea
04 Kill That Little Fuck
05 Burial On Demand
06 Grobian
07 L’Enfer Noir
08 Blutsturtz, Baby
09 Cunnilingus Creutzfeuer
10 Kaufe Deine Seele

Band
Rudy R.

Gäste
Aleta Welling, Onca, Thomas Buchta, DJ Rummerlo Kufner

Graphic und Design:
Thomas Buchta

Weitere Infos
Homepage: www.Wumpscut.com/
Facebook: www.facebook.com/pages/Wumpscut/110063409032139

Vielen Dank an Hardbeat Promotion und result promotion für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials!