Corvus Corax: Gimlie |
Geschrieben von: Wolfgang Hesse |
Montag, den 11. November 2013 um 17:23 Uhr |
Label: Behßmokum Records Zwei Jahre sind ins Land gezogen, und noch immer erinnert man sich an "Sverker", den weisen Schwedenkönig, dem die Könige der Spielleute 2011 ein musikalisches Denkmal gesetzt haben.
"Mit dieser idealsten Besetzung seit Jahren", wie Castus Rabesang in unserem Interview sagte, geht nun die Spurensuche in der Sagen- und Mythenwelt der Nordmänner weiter. Viel Zuspruch haben die Spielleute mit ihrer neuen Besetzung und dem frischen Sound in den letzten Jahren erfahren. Grund genug, da weiterzumachen, wo "Sverker" aufgehört hat. Das goldene Zeitalter beginntNach dem "Ragnarök", dem Ende aller Zeiten, beginnt das "Gimlie", das goldene Zeitalter. Das ist für Corvus Corax nun angebrochen und es ist an der Zeit, fröhlich auf das pure Leben anzustoßen. Mit diesem Optimismus im Blut entführen die sieben Spielleute die Zuhörer in reizvolle Geschichten des nordischen Altertums. Im Intro zu "Gimlie", namens "Die Seherin", ist als Gast die isländische Sängerin Arndis Halla zu hören, mit der Corvus Corax bei dieser Veröffentlichung zusammengearbeitet haben. Die Melodie vom Titeltrack "Gimlie" geht sofort ins Ohr und lädt zum fröhlichen Feiern ein. Auch ertönt hier, jedoch nicht so drohend wie bei "Ragnarök", das Gillarhorni, das nordisch Kampfhorn. Es folgt "Unicornis", ein Lied über die Einhörner, Fabelwesen in germanischen Wäldern, verpackt in eine ins Ohr gehende lateinisch gesungene Ballade. Schöne DerdriuGleich drei Lieder widmen die Spielleute der mythologischen Heldin Derdriu aus Irland. "Der Schrei", "Königinnen Werden Ihr Neiden" und schließlich "Derdriu" beschreiben die Geschichte des allerschönsten Mädchens Irlands, das von vielen Männern und Königen begehrt, aber auch von eifersüchtigen Konkurrentinnen gehasst wurde. "Nananana", ein wahrhaft einfacher Text, könnte dabei Teil 2 der Trilogie zu einem echten Mitsingschlager werden lassen. Eine visuelle Umsetzung dieser Geschichte bietet das Video zum Lied "Derdriu". Doch damit nicht genug. Beowolf und GrendelEine weitere Historien-Trilogie haben Corvus Corax im Anschluss an diese Veröffentlichung gepackt. Das epische Heldengedicht "Beowolf" bildet dabei die Grundlage der Wikingergeschichte. "Grendel" beginnt mit seltsam anmutenden Gurgelgeräuschen und handelt von eben diesem grausamen Monster, das 30 Menschen den Tod bringt. Der Held "Béowulf is mín nama" steht dem Dänenkönig Hrothger bei und besiegt mit 14 Kampfgefährten dieses Monster. Der unterlegene Grendel beklagt in der Ballade "Sigeléasne sang" seinen Untergang. RabenfestIm Lied " Crenaid Brain" rufen Corvus Corax (lat. Kolkrabe) zum Rabenfestmahl. Sie laben sich nach einer blutigen Schlacht an den Leibern toter Krieger. Obwohl recht düsteren Inhalts, kommt der Song schmissig und schlitzohrig daher, vermittelt Partystimmung und macht Laune zum Mittanzen. Twilight Of The Thunder GodErstmalig in der Bandgeschichte haben sich die Spielleute eines Coversongs bedient. Dabei greifen sie tief in die Viking-Death-Metal-Kiste und nehmen sich dem Song "Twilight Of The Thunder God" von Amon Amarth an. Entstanden ist eine Nummer, die sich nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch in den Sound des Albums integriert. Als Bonustrack im vorliegenden Material findet sich dieser Song nochmals als instrumentale Ballade wieder. Ende mit KrummavísurMit "Krummavísur" endet das Album "Gimlie" mit einer ruhigen, in einer Kirchentonart verfassten Melodie, gesungen von Arndis Halla. Damit schließt sich der musikalische Bogen. Corvus Corax zeigen mit "Gimlie" Kontinuität. Der mit "Sverker" eingeschlagene Weg wird fortgesetzt. Dabei beweisen Castus und seine Mannen Detailtreue bei den umgesetzten Liedern, die für eine intensive Beschäftigung mit der Geschichte der Nordmänner und den alten Dialekten spricht. Nach 24 Jahren Bühnenpräsenz steuern die Spielleute auf das Viertel-Jahrhundert-Jubiläum zu. Doch zunächst gibt es erst einmal die Tour zum "Goldenen Zeitalter", die Tour zu "Gimlie".
Trackliste 01 Die Seherin (Intro) 02 Gimlie 03 Unicornis 04 Der Schrei 05 Königinnen Werden Ihr Neiden 06 Derdriu 07 Grendel 08 Beowulf Is Min Nama 09 Sigeleasne Sang 10 Intro Crenaid Brain 11 Crenaid Brain 12 Twilight Of The Thunder God 13 Krummavísur 14 Twilight Of The Thunder God (instrum. Bonustrack)
Band Wim: Dudelsäcke, Schalmeien, Urhorn, Trumscheit, Schlagbass, Backing Vocals Castus: Gesang, Dudelsäcke, Schalmeien, Urhorn, Cister, Harfe, Trumscheit, Schlagbass, Organistrum Norri: Trommeln, Percussion, Urhorn, Gordon, Schlagbass, Backing Vocals Hatz: Percussion, Urhorn, Backing Vocals PanPeter: Dudelsack, Schalmei; Urhorn, Backing Vocals Vit Polák: Dudelsack, Schalmei, Urhorn, Organistrum, Backing Vocals Steve the Machine: Trommeln, Percussion, Pauke, Urhorn, Backing Vocals
GIMLIE – Das goldene Zeitalter – Tour zum neuen Album 27.11.13 Nürnberg Hirsch 28.11.13 Köln Essigfabrik 29.11.13 Illingen X-Mas Hexentanz 30.11.13 Wien Szene 10.12.13 Freiburg Jazzhaus 11.12.13 Zürich X-TRA 12.12.13 Würzburg Posthalle 13.12.13 Memmingen Kaminwerk 14.12.13 Annaberg-Buchholz Alte Brauerei 20.12.13 Berlin Passionskirche 21.12.13 Berlin Passionskirche 27.12.13 München Ampere 28.12.13 Ebersbach OKV 29.12.13 Osnabrück Lagerhalle 30.12.13 Braunschweig Meier Music Hall
Bei Rezianer Corvus Corax bringen in Gera das Comma zum Kochen Corvus Corax über Pfingstritterturnier in Freyburg Pfingst-Ritterturnier auf Schloss Neuenburg
Vielen Dank an Absolut Promotion für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials sowie an KunstMedienPlatz für die Unterstützung!
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