Label: T.Fell Records Genre: Mittelalter-Folk Erschienen: 8. Juli 2011
Pünktlich zur Premiere ihres Akustikprogramms bei den Kaltenberger Ritterspielen und als Überraschungs-CD präsentieren Tanzwut ihr erstes rein mittelalterliches Album.
Die Band, die als Mittelalter-Industrial-Band gegründet wurde, will nun auch die Marktbühnen bevölkern und dabei die E-Gitarren im Koffer lassen.
Es ist vorwiegend dem gehörnten Spielmann Teufel zu verdanken, dass die Bandmitglieder zu ihren eigenen Wurzeln zurückkehren, haben doch alle mit Trommeln, Sackpfeifen und schweißtreibender Spielerei Erfahrungen in der Vergangenheit gesammelt.
Unter dem Namen "Morus Et Diabolus – Narr und Teufel" haben die Spielleute zwei Figuren des Mittelalters in den Fokus gesetzt, die als zwielichtige Gestalten von jeher die Musik jener Zeit bestimmten.
Mit "Teufelstanz" beginnt denn auch der Reigen mittelalterlicher Weisen. Dabei setzen Tanzwut bewusst auf Dudelsäcke und Sackpfeifen, ohne dabei den Rhythmus zu vernachlässigen. Viel Schlagwerk und akustische Klangelemente kennzeichnen die Stücke. Man merkt gleich beim ersten Ton, dass hier Profis am Werk sind, die ihr Handwerk verstehen.
Ebenso ist die saubere Produktion in Teufels eigenem Tonstudio zu loben, kann man doch während der Stücke die einzelnen Instrumente detailliert ausmachen.
So entwickeln sich bekannte Songs aus der Mittelaltermusik durch die authentische Darbietung zu einem eigenen Tanzwut-Produkt, wie "Albanischer" und "Skudrinka", die Kennern dieser Richtung zweifelsfrei etwas sagen.
Unterschiedliche Klang- und Percussionselemente lassen die Songs sehr abwechslungsreich erscheinen, obwohl die Sackpfeifen diese in der Grundmelodie bestimmen.
Die Stücke sind allesamt sehr melodisch und regen zum Mitwippen und Tanzen an, was sicher von der Band auch beabsichtigt ist, soll sie doch die Besucher von Märkten und Straßenfesten ansprechen.
Maultrommel und Dudelsäcke laden auch beim Totentanz zum Mitspringen ein. In "La Filha Dau Ladre", dem einzigen gesungenen Stück des Albums, beschreiben die Spielleute die Klage der Tochter eines Aussätzigen, die im Walde einen Rittermann zurückweist, damit er sich mit ihrer Krankheit ansteckt.
Diese Melodie ist melancholisch und düster und setzt einen Ruhepunkt im Reigen der Tanzlieder.
Mit Hymnus Codex Gigas, ein Stück, das bereits auf dem Soloalbum "Absinth" von Teufel in einer Rockversion zu hören ist, setzen die Spielleute den Schlusspunkt.
Wer von Tanzwut anderes erwartet hat, wird sicher erstaunt sein, so viele Dudelsäcke zu hören.
Nach der Trennung von Corvus Corax, die sich ausschließlich dem akustischen Mittelalter verschrieben haben, entfalten sich die Potenziale der Musiker in jeder Richtung.
Mit der Ankündigung der neuen CD "Weiße Nächte" geben jetzt schon Tanzwut bekannt, dass sie die Verschmelzung mittelalterlicher Instrumente mit dem Rock’n Roll in der neuen Besetzung weiterführen und diese im Herbst auf einer ausgiebigen Clubtour einem breiten Publikum vorstellen wollen.
In diesem Sinne: "Lasst uns durchdrehen".
Trackliste 01 Teufelsstampf 02 Albabnischer 03 Heiduckentanz 04 Skudrinka 05 Totentanz 06 Danse Bretone 07 Chanconeta Tedesca 08 La Filha Dau Ladre 09 Tanz Der Gaukler 10 Como Poden 11 Hymnus Codex Gigas
Band: Teufel: Gesang, Dudelsack, Schalmei Der Zwilling: Dudelsack, Schalmei Ardor: Dudelsack, Schalmei Thrymr: Dudelsack, Schalmei Martin Ukrasvan: Davul, Cister Shumon: Trommeln, Percussion Jagbird: Trommeln, Percussion
Termine: 08. – 10.07.2011 Kaltenberger Ritterturnier, Kaltenberg 15. + 17.07.2011 Kaltenberger Ritterturnier, Kaltenberg 21.07.2011 Kaltenberger Gauklernacht, Kaltenberg 22. – 24.07.2011 Kaltenberger Ritterturnier, Kaltenberg
Weitere Infos Homepage: www.tanzwut.com Facebook: www.facebook.com/TANZWUTOfficial Myspace: www.myspace.com/tanzwutmusic
Vielen Dank an Devils Rock Promotion für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials!
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