Tod, Traum, Vergänglichkeit, Ironie und Wahnsinn - Teufel mit "Absinth" auf Solopfaden im Interview Drucken
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Sonntag, den 21. November 2010 um 17:06 Uhr

Du hast vor Kurzem dein Solodebüt mit dem Album "Absinth" gegeben. Warum gehst du auf Solopfaden?

Teufel: Das Projekt entstand über einen längeren Zeitraum. In den letzten Jahren wurde in der ehemaligen Band immer mehr die Gewichtung auf Mittelalter und Klassik gelegt. Da  blieb kein Raum mehr für Tanzwut oder andere Rock-Projekte. Aus diesem Grunde fing ich an, meine eigenen Songs zu schreiben. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Songs fertig und die Idee zu einem eigenen Album entstand.


Das Album ist sehr abwechslungsreich und geht wohl mehr in Richtung Gothic und dunklen Mittelalterrock mit Industrialanteilen. Auf diesem ist auch ein "Mackie-Messer"-Song, den man so noch nicht gehört hat. Wie würdest du selbst die musikalische Richtung von "Absinth" einschätzen? Warum hast du das Album so genannt und wie ist dein persönlicher Bezug zum Album und zu Absinth?

Teufel: Ich halte es trotzdem für ein Mittelalter-Industrial-Album, wenn es auch etwas düsterer geworden ist und elektronische Elemente enthält. Viele wird es vielleicht an die Anfänge von Tanzwut erinnern.

Der Name "Absinth" passte einfach zu meiner Musik und meinen Texten. Ich habe mich oft, und das auch schon als Jugendlicher, mit der Literatur und Kunst von Absinthtrinkern beschäftigt und war immer schon fasziniert davon. Natürlich bin ich ein Absinth-Genießer, möchte es aber nicht so weit treiben, dass ich mir ein Ohr abschneide. Zu verleugnen ist nicht die bewusstseinserweiternde Wirkung von Absinth, die sich teilweise auf Text und Komposition ausgewirkt hat.

Text und Musik sind von dir. Spielst du auch alle Instrumente selbst?

Teufel: In der Entstehungsphase des Albums war es ein Ein-Mann-Projekt. Mit Ausnahme eines Gastgitarristen im Studio und des Masterings blieb alles in meinen Händen.

Gibt es so etwas wie einen roten Faden durch das Album?

Teufel: Tod, Traum, Vergänglichkeit, Ironie und Wahnsinn, das ist eigentlich der absinthgrüne Faden, welcher sich durchs Album zieht.

Woher nimmst du Inspirationen für Text und Musik beim Schreiben deiner Lieder?

Teufel: Das ist nicht anders als bei Tanzwut. Inspiriert wird man immer von außen.

Wo liegen deine musikalischen Wurzeln, hast du bestimmte Instrumente erlernt? Welche Musik hörst du privat am liebsten?

Teufel: Mein Großvater hat Geige gespielt, mir Geschichten erzählt und war als Musiker oft unterwegs. Er war mein erstes Vorbild. Also wollte ich auch Geige lernen. Habe aber dann doch Gitarre und Flöte gespielt. Den Geigenunterricht hielt ich nicht lange durch, und auch bei den Mädels auf dem Zeltplatz kam eine Gitarre einfach besser an. Privat höre ich vieles, von Rock über Industrial bis Klassik.

Du bist auch als DJ Teufel unterwegs. Warum legst du auf, und was kann man für Musik erwarten?

Das hat sich vor vielen Jahren ergeben, als ich mit Mozart zum ersten Mal in Berlin am DJ-Pult stand. Danach kamen immer Anfragen, und wenn ich die Zeit habe, mache ich das gerne. Ist immer eine schöne Abwechslung von der Bühne. Musikalisch lege ich alles auf, von Electro bis Mittelalter.

Vielen Dank an Teufel und Spider Rock Promotion für das Interview.

"Absinth" gibt's seit 17. September in den Läden.


Weitere Infos:
www.myspace.com/teufeltv
www.teufel-music.de/