Akustisch, rockig, sanft und kraftvoll - Die Happy live in Jena |
Geschrieben von: Wolfgang Hesse |
Montag, den 11. April 2011 um 14:59 Uhr |
Bei frühlingshaften Temperaturen legen Die Happy am 7. April 2011 auf ihrer Akustik-Tour zum kürzlich veröffentlichten Album "Red Box" einen Zwischenstopp im F-Haus in Jena ein. Recht pünktlich beginnt der Konzertabend mit dem Englishman aus New York, Greg Holden. Solistisch zur Gitarre präsentiert der etwas schüchtern wirkende Sänger eigene Songs. Diese, meist sehr ruhig gehaltenen Lieder, können anfangs das Publikum nicht wirklich erwärmen. Zudem sind seine wenigen abgelesenen deutsche Worte weniger witzig, was aber der Qualität seiner vorgetragenen Songs keinen Abbruch tut. Die gut zur Musik passende Stimme und das rockige Stück "As Far As I Can" animieren letztendlich zum rhythmischen Mitklatschen. So ist der Auftritt von "Wie geil ist das denn, Greg?", so nennt ihn Crew und Band seit dem Tourstart in Dortmund, eine schöne Einstimmung auf den akustischen Abend.
Inzwischen haben sich zwischen 300 und 400 Besucher im Jenaer F-Haus versammelt, die gespannt dem Konzert entgegenfiebern. Gegen 22 Uhr, nach einem etwas längerem Umbau und Soundcheck betreten die Musiker bei gedimmtem Licht die Bühne. Schon ist die Wartezeit wie weggeblasen. Marta Jandova (Gesang), Thorsten Mewes (Gitarre), Ralph Rieker (Bass) und Jürgen Stiehle (Drums) zeigen sich dem Publikum. Zur akustischen Verstärkung haben sie sich Patrick Wieland (Gitarre), Lutz Möller (Klavier) und Tayfun (Percussions) eingeladen, sodass es auf der Bühne etwas eng wird. Altbekannte und neue Lieder bilden das Set des Abends. Besonders die akustisch ruhige Interpretation vieler Red-Box-Songs ist hörenswert. Der Einsatz von Piano und Percussion verleiht den Liedern eine eigene Note, die sich nur akustisch umsetzen lässt. Es ist fast Comedy, wenn sich die gut gelaunte Tschechin Marta und und Gitarrist Thorsten in den Musikpausen über die Vorlieben der Geschlechter unterhalten. Komisch, dabei kommt Marta, also das weibliche Geschlecht, immer besser weg. Der Funk- und Jazzmusiker Tayfun beweist in einem Solo die Vielfältigkeit seines Könnens. Percussion und Didgeridoo beherrscht er ebenso wie die verschiedenen Klanginstrumente. So vergeht die Zeit wie im Fluge und Marta konstatiert: "Das war jetzt das letzte Lied, aber bis gleich". Sie gehen von der Bühne und kommen auch rasch wieder. Insgesamt zwei Zugabenblöcke folgen und vollenden die Wunschliste bekannter Die-Happy-Songs, so auch mit "Anytime" vom aktuellen Album und dem Hit "Supersonic Speed". Nach einem über zweistündigen energiegeladenen und abwechslungsreichen Konzert schicken die sichtlich zufriedenen Musiker die Besucher mit "On My Way" auf ihren Heimweg.
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