Mephistosystem - Move the clouds Drucken
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Donnerstag, den 20. Oktober 2011 um 21:58 Uhr

cover mephistosystem - hardbeatLabel: Error Music
Genre: Alternativ-Rock / Elektronic / Industrial
Erschienen: 8. Oktober 2011


Mit "Move the Clouds" legen Mephistosystem bereits das vierte Studioalbum vor, ein Jahr nachdem sie mit "Construction Site" schon viel Aufmerksamkeit auf sich vereinen konnten. Auf diverse Konzerte in Deutschland, Italien und die Schweiz können die vier Österreicher bisher stolz sein. So begleiteten sie im letzten Jahr die Industrial-Rock-Metal-Band "Filter" aus den USA auf ihrer Europatournee.

Anstatt auf Quantität, wie auf der CD aus 2010, wollte das Quartett bei dieser Veröffentlichung mehr Wert auf Qualität legen. An Ideenreichtum für die neue Scheibe hat es ihnen dabei nicht gefehlt, wenn man sich das Ergebnis anschaut. Die Band versteht sich als selbsternannter Virus (Mephisto) im System, der sich wandelt und immer wieder mit der nötigen Effizienz auftaucht. So versuchen die Musiker mit ihrer Musik gegen den Strom zu schwimmen und ihre Album-Produktionen spannend und unberechenbar werden zu lassen.

Auf "Move the Clouds" befinden sich 10 Tracks, angesiedelt zwischen Alternativ-Rock, Electro und Industrial, vollgepackt mit Gitarrensound, Schlagwerken und diversen elektronischen Effekten.

Alternativ-Rock, Electro und Industrial


Schon der Opener "On Fire" vermittelt einen ersten Eindruck davon, in dem all diese Elemente vereint vorkommen.Gesang und verzerrte Gitarrensounds, vermischt mit Schlagwerk, leiten den Song ein. Dazu gesellen sich, bestimmend für den gesamten Track, Elektronik und weiblicher Backgroundgesang. Zum Schluss gewinnt "On Fire" durch Dynamik und Verzerrungen nochmals an Geschwindigkeit und bricht unerwartet und abrupt mit ein paar leisen Tönen ab.

Rockgitarren eröffnen das nächste Lied "Shoot Him Away". Ein Rocksong mit kräftigem Drive und guten Riffs. Er könnte schon die Möglichkeit zu einem Ohrwurm in sich tragen.

Der Titelsong "Move The Clouds" erinnert anfänglich an die Zeit, als Depeche Mode die Musik der 80-er Jahre aufmischten. Klare Elektronik und ruhiger Gesang bestimmen den ersten Teil des Songs. Die Melodie des Anfangs weicht zum Ende den Geräuschen von Synthesizern und Klangmaschinen.

"Pitiful Manifest" kann man als das eigentliche elektronische Industrial-Stück bezeichnen. Verzerrte und elektronisch verfremdete Geräusche mit einem monotonen Rhythmus bestimmen den Sound. Der Gesang schwebt darüber und bestimmt letztendlich die Melodie.

"Human Playground" bringt den Zuhörer wieder zu handgemachtem Rock mit begleitenden Bassdrums zurück. Ein Song, der durch eine Stimme mit leichtem Fadingeffekt begleitet wird.

Experimente

Die drei folgenden Stücke erscheinen, ohne auf die Unterteilung zu achten, wie aus einem Guss. "In A Tight Spot" beginnt mit erkennbarem 80th-Electrosound, wobei dieser von mitreißendem Rhythmus unterstützt wird. Der letzte lange Ton bildet den Übergang zu "The Others". Geprägt wird dieser Folgetrack neben diversen elektronischen Experimentaltönen von bestimmendem Schlagwerk, das den gesamten Song anhält. Diese Klänge werden danach von elektronischen Bassdrums übernommen und beginnen so "The Others Reverberation". Der durch die unterschiedlichsten elektronischen Elemente gewebte Soundteppich scheint am Ende schier hinweg zu fließen.

"Collapsing" wird durch Gitarren eingeleitet und entwickelt sich mit handgemachtem Schlagzeug und instrumentaler Begleitung zu einem weiteren Rocksong auf dem Album.

Den Abschluss bildet "Maelstrom", ein Instrumental, das sich ähnlich wie ein Intro anhört. Trotz steigernder Lautstärke verlässt es dieses Thema nicht, bis es nach etwa 4 Minuten leise ausklingt.

Ideenreichtum an Effekten im Detail schafft bei dieser Scheibe den gewünschten Wiedererkennungswert. Mephistosystem haben kontinuierlich ihren Weg weiterentwickelt und orientieren sich nicht mehr allein an Bands, wie Nine Inch Nails, sondern entwickeln neue rockorientierte Elemente. Damit wirkt die CD abwechslungsreich, auch wenn nicht jeder Song qualitativ gleich ist.

Im Großen und Ganzen ist es ein Album, das Freunden von Trent Reznors Nine Inch Nails, Skinny Puppy oder The Beauty of Gemina als gelungene Abwechslung gefallen könnte.

Trackliste
01 On Fire
02 Shoot Him Away
03 Move The Clouds
04 Pitful Manifest
05 Human Playground
06 In A Tight Spot
07 The Others
08 The Others Reverberation
09 Collapsing
10 Maelstrom

Band
Abele Franzé: Gesang, Gitarre, Samples
Pat Wydler: Gitarre, Backing Vocals
Trigga: Synthesizer, Samples, Gitarre, Percussion
Martin Luzio: Bass
Greg Szombath: Schlagzeug, Samples

Weitere Infos
Webseite: www.mephisto-system.com
Facebook: www.facebook.com/mephistosystem

Hörbeispiele: www.mephisto-system.com
Videoclips: www.facebook.com/mephistosystem

Vielen Dank an hardbeat für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials!