Mirjam Dreer: Kleinstadtschlampe Drucken
Geschrieben von: Nadja Kellner   
Donnerstag, den 30. Dezember 2010 um 21:57 Uhr

Seiten: 203, Taschenbuch
Verlag: Ubooks
Genre: Anti-Pop
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3-86608-124-3
ISBN-13:
978-3-86608-124-3
Erschienen: September 2009


Sex, Tanzen, Party, Musik und Drogen lassen Mia das Leben in ihrer bayrischen Kleinstadt ertragbar erscheinen, und sie genießt es in vollen Zügen. Jeder Kerl, den sie im Bett haben will, findet auch den Weg dorthin. Bis zum Morgen kann er sich an ihr austoben. Danach heißt es meist: auf Nimmerwiedersehen.

Ihr bester Freund ist der einzige Mann in ihrem Leben, und auch die beiden haben sich schon gegenseitig ausprobiert. Nun soll der schnuckelige Noah sie und ihr Bett kennenlernen, doch an ihn heranzukommen, ist schwieriger, als sie es sich anfangs gedacht hat.


Mirjam Dreers Erstlingswerk spaltet die Leserschaft. Die einen mögen die anbahnende Romanze nicht, die anderen verachten die Protagonistin ob ihres freizügigen Lebensstils. Beide Parts zusammen jedoch machen den Reiz an der Story aus. Hinzu kommt der locker-flockige Schreibstil der Autorin, der in der Ich-Perspektive geschrieben, sehr authentisch wirkt. Letztendlich erzählt die Geschichte einen Teil aus Mias Leben, die Zeit, in der Noah eine Rolle für sie spielt. Man erfährt viel von ihr, auch wie sie zu einer Kleinstadtschlampe wurde.

Jedes Kapitel ist mit einem zur Stimmung passenden Lied gekürt. Über 30 Stücke wählte die Autorin, von Bands wie Nirvana, Radiohead bis zu 2Raumwohnung und Wir sind Helden, wobei die Kapitel von 2 bis zu 10 Seiten lang sein können. Schon die Namen der Lieder sprechen für sich und lassen erahnen, was in dem Kapitel geschehen oder welche Gefühlswelt Mia durchleben wird. 

Alles in allem ist "Kleinstadtschlampe" ein kurzweiliges Lesevergüngen. Manche werden sich in dem Buch wiederfinden, andere werden stellenweise peinlich berührt sein. Aufheiternd ist es allemal und spannend zugleich. Miriam Dreer schafft es, den Leser am Buch zu halten, bis man das − unerwartete − Ende erreicht hat.