Matrix - Revolutions Drucken E-Mail
Geschrieben von: Mira Sommer   
Donnerstag, den 16. September 2010 um 01:38 Uhr

MatrixRegie: Laurence Wachowski, Andrew Wachowski
Darsteller: Keanu Reeves, Laurence Fishburne, Carrie-Anne Moss
Studio: Warner Home Video
FSK: ab 16 Jahren
Produktionsjahr: 2003
Spieldauer: 129 Minuten
Erschienen: 4. März 2005


Das Rätselraten um die Matrix will sich im dritten und letzten Teil „Matrix Revolutions“ geht weiter. Nur wenige Monate nach "Matrix Reloaded" wird die Geschichte fortgesetzt.
Aber "Matrix Revolutions" knüpft nicht nur im Erzählstrang, sondern auch qualitativ da an, wo „Reloaded“ aufgehört hat.
Wer auf furiose Martial-Arts-Einlagen und die virtuelle Erleuchtung hofft, wird nur mangelhaft befriedigt. Viel Neues hat das Finale der Trilogie nicht zu bieten: Neo versucht weiterhin die Welt zu retten. Zuvor muss er aber noch aus den Händen des Trainmans befreit werden. Dieser entpuppt sich als Penner und Scherge des immer noch im französischen Akzent sprechenden Merowingers.

Trinity mischt sich mit einem Gemisch aus angestaubter Coolness und roboterartig gesprochenen Liebesschwüren in die Rettungsaktion ein und weicht Neo auch bei dessen vermeintlichem Himmelfahrtskommando nicht von der Seite. Ehrliches Mitgefühl für die Romanze der beiden will nicht aufkommen, besonders da dargestellte Liebesszenen in feinster Kitschmanier eher unfreiwillig komisch wirken.

Einige Reminiszenzen an Teil 1 der Matrix , wie Trinitys Anti-Gravitationskick, lassen wehmütig an den schönen Anfang der Trilogie zurückdenken. Leider werden aber eventuelle Parodien auf den ersten Teil letztendlich von der vorherrschenden Effekthascherei völlig in den Hintergrund gedrängt und verkommen zu blassen Erinnerungen. Zion, die Stadt im Erdkern, wird endlich von der Maschinenarmee angegriffen und es kommt zum unvermeidlichen Krieg.

Mit Super–Special–Effects und monströsem Sound wurde hier nicht gespart, wohl aber mit tiefgehender Handlung. Einziger Glanzpunkt ist Hugo Weaving als Agent Smith. Dieser hat sich mittlerweile durch die Matrix geklont, wo alles ziemlich hoffnungslos aussieht, bis der Auserwählte die Bühne betreten darf.

Wartet man während des Films auf langsame Auflösung der Rätsel, wartet man vergebens. Hofft man am Ende, doch noch in den Genuss zu kommen, wird man enttäuscht. Eventuelle Interpretationsversuche lösen sich in Wohlgefallen auf, da sämtliche Dialoge und gestreute philosophische Einschübe keine Glaubwürdigkeit mehr hervorrufen.

Viele mehr oder weniger offensichtliche Anspielungen, wie die Figur Seraph, die Rolle des Orakels, lassen einen theologischen Diskurs als Hintergrund für die Matrix-Story vermuten. Dies wird jedoch nicht tiefer ausgeführt und von an der Oberfläche kratzenden und stark abgenutzten Sprüchen völlig überdeckt.

Am Ende bleiben mehr Fragen als Antworten.