Bloodbound Drucken E-Mail
Geschrieben von: Sascha Richter   
Montag, den 25. Oktober 2010 um 14:24 Uhr

Bloodbound

Regie: Ully Fleischer
Darsteller: Ingo Wendland, Torsten Knippertz, Peter Nottmeier (Switch)
Studio: Indigo
Genre: Horror/Action
FSK: ab 18 Jahren
Produktionsjahr: 2007
Spieldauer: ca. 102 min
Erschienen: 4. Dezember 2009

Vic (Ingo Wendland) und Stan (Torsten Knippertz) verdienen ihr Geld als Kurierdienst der besonderen Art. Für gute Summen, gegebenenfalls aufgestockt durch spontan ausgehandelte Zulagen, transportieren die beiden fast alles und jeden, schütteln Verfolger ab und schießen sich ihren Weg auch gern mal frei. In ungeahnte Schwierigkeiten geraten die Unterweltkuriere, als sie einen Koffer mit federleichtem Inhalt ausliefern sollen.
Bereits unterwegs werden sie von militanten Verfolgern angegriffen. Am Zielort, einer Kneipe, angekommen, geraten sie in ein Gefecht  mit seltsam tätowierten  Freaks, in dem Stan verletzt wird.

Zurück in ihrer Agentur werden sie schon von ihren Verfolgern erwartet, welche überraschenderweise erstmal nur mit ihnen reden wollen. Diese geben sich als militanter Orden und Hüter einer alten Chronik zu erkennen. Die spricht von einem Kampf Gut gegen Böse, in dem das schon fast besiegte Böse durch Hinterhalt das Gute überlistete. Mit dem Blut des Engels besudelt, wurde der böse Krieger nahezu unverwundbar. Fortan weilt er als seelenloser Dämön auf der Welt und lechzt nach Menschenseelen.

Vic zeigt sich zunächst skeptisch, doch seine Zweifel werden ausgeräumt, als er erkennt, dass Stan durch den Kratzer in der Bar schon längst von den Dämonen infiziert wurde. Nun nimmt auch Vic auf der Seite des Seduiten-Ordens am Kampf teil.

Ully Fleischer beweist mit diesem Film, dass man auch mit geringem Budget viel erreichen kann. Zwar merkt man hier und dort, dass Feinheiten aufgrund mangelnder Technik fehlen, doch das ist nebensächlich. Die Story ist sehr interessant und die Charaktere gut ausgefeilt und tiefgründig.

Trotz solider Action hat der Film mehr als nur diese zu bieten. Die Drehorte sind gut gewählt und passen zu den eher blass gehaltenen Aufnahmen des mystischen Streifens.

Gelegentlicher Humor, wie die Flucht in einer gestohlenen Ente mit Kirmet-Puppe, lockert "Bloodbound" auf. Auffällig sind auch die häufigen, gut gestalteten Lichteffekte im Film.

Bereits vor dem Hauptfilm wird der Zuschauer vom Regisseur mit einer kurzen Rede begrüßt und auf die Extras hingewiesen. Diese sollte man in der Tat nicht verpassen.

Bereits das fünfzehnminütige Making-of zeigt sehr detailreich, wie es hinter den Kulissen von "Bloodbound" aussah. Sorgen, Probleme, technische Grenzen, aber auch Engagement, Kreativität sowie der Spaß beim Drehen eines solchen Independent-Films werden hier schnell deutlich.

Neben dem Trailer und dem Videoclip "Crawlers" findet sich auch ein Zusammenschnitt lustiger Outtakes von fast fünf Minuten Länge. Hier kann man herzlich mit der Filmcrew lachen und den Spaß am Set nachempfinden.

Zum Schluss stehen noch acht gelöschte Szenen zur Auswahl, die es bedauerlicherweise nicht in den fertigen Film geschafft haben.

Auch an "Bloodbound" lässt sich veranschaulichen, dass low-budget nicht mit billig gleichzusetzen ist.
Die eingeschränkten finanziellen und technischen Möglichkeiten haben die Kreativität der Filmcrew gefördert und dennoch einen guten Film entstehen lassen.

Die Begeisterung am Set schlägt sich auf den Film nieder und überträgt sich auf die Zuschauer. Alles in allem ist dieser mit geringem Büdget, doch ordentlich Aufwand und Hingabe produzierte Film sehenswert!