Sonntags beim WGT: Zwanziger-Jahre und Pfingstgottesdienst Drucken E-Mail
Geschrieben von: Sascha Richter   
Montag, den 20. Juni 2011 um 00:46 Uhr

Monokelpop - copyright: Sascha RichterAuch Goths gehen in die Kirche, vor allem, wenn ihnen dort musikalisch was geboten wird. Traditionell findet jedes Jahr aufs Neue der Pfingstgottesdienst statt. So geht es von der Sixtina in die Peterskirche.


Monokel-Pop


Fünfzehn Uhr beginnt Monokelpop, wobei es sich dabei um seinen Musikstil, keineswegs um seinen Namen handelt, erklärt Daniel Malheur mit leicht französischem Akzent. Seine Kunst ist stark von den Zwanziger-Jahren geprägt. Ein altes Grammophon sorgt für die musikalische Untermalung für Malheurs klassischer Singstimme. Der Hof der Sixtina ist am WGT-Sonntag inzwischen gut mit Leuten gefüllt, die sich bei Grillgut und Getränken ausgelassen unterhalten.

Das interessierte Publikum setzt sich aus Besuchern fast jeglichen Alters zusammen. Beachtlich ist die große Ansammlung von eher historischen Gewandungen. Der Künstler dagegen entschuldigt sich. Sein schwarzes Outfit befinde sich derzeit in der Reinigung, sodass ihm nur sein eher untypisch Helles geblieben sei.

Wenngleich die Musik ihren besonderen Klang hat, erinnern die Lieder stark an Max Rabe. Auch Daniel Malheur singt vorwiegend über das Leben, speziell die Herzensangelegenheiten und eher geringes Glück bei der Damenwelt. Auffällig sind die Ähnlichkeiten zwischen Stimme und Gesang der beiden Musiker.

Gothic Christ: Sehnsucht

Dass keinesfalls alle Anhänger der Gotik-Szene satanistische Sektenmitglieder sind, zeigt besonders die Veranstaltung "Gothic Christ". Sechzehn Uhr findet in der Peterskirche ein Gottesdienst unter dem Thema Sehnsucht statt, bei dem die Sitzreihen vollständig mit Anhängern der schwarzen Szene gefüllt sind.

Ebenbild

Unterstützt wird der besondere Gottesdienst zum Pfingstsonntag von der Leipziger Gruppe Ebenbild, welche für musikalische Pausen sorgen und die bildlich vorgetragenen Ausführungen abwechseln.

Mareike und Lambda

Direkt im Anschluss treten zwei weitere Künstler aus Leipzig in das stimmungsvolle Licht der altehrwürdigen Kirche. Mareike Greb und Lambda bilden als Duo eine Komposition aus Gesang und Bassspiel, welche weithin ihresgleichen sucht.
Mareike & Lambda - copyright: Sascha Richter Ebenbild - copyright: Sascha RichterDie Tänzerin, Schauspielerin und Sängerin versteht sich entsprechend ihren vielfältigen Talenten gut auf das Erzählen von Geschichten innerhalb einer Gesangsdarbietung. Dabei rundet Lambda, auch bekannt als "Bassmeister", das Hörerlebnis mit seinem Instrument musikalisch ab.

Trotz der fortgeschrittenen Tageszeit bleiben viele Besucher des Gottesdienstes auf ihren Plätzen oder wandeln im schön dekorierten Kirchensaal, wobei sich auch neue Gäste hinzugesellen, die sich vom kleinen Konzert angezogen fühlen, und fasziniert lauschen.

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