The Anix - Sleepwalker Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Freitag, den 16. September 2011 um 11:21 Uhr

Label: Cleopatra Records /H’art Disstribution
Genre: Electro-Rock
Erschienen: 30. August 2011

Es sollte ein Soundtrack werden. Herausgekommen ist das zweite Album der Band um den Apoptygma-Berzerk-Gitarristen Brandon Smith. "Ich wollte eine CD machen, die ähnlich einem Soundtrack zu Filmen wie 'The Crow' oder 'The Dark Knight' klingt", bekennt der mit seinen beiden Musikern in Los Angeles lebende Mastermind der Band.


Beeinflusst wurden Brandon, Logan Smith (Schlagzeug) und Chris Dinger (Keyboard, Gitarre) von The Prodogy, The Muse oder 30 Seconds to Mars, wie sie selbst konstatieren.

Schon im Jahre 2009 begleiteten The Anix Stephan Groth und Apoptygma Berzerk auf ihrer Deutschlandtour. Damals wurden sie als Support von den auf APOP wartenden Fans eher wenig beachtet, obwohl damals schon ihr Debütalbum "Demolition City" auf dem Markt war.

Inzwischen ist einige Zeit vergangen und die Band hat einen Stil entwickelt, der ihr gut zu Gesicht steht.

Das Album kommt in einem Digipack mit 2 CDs in den Handel. Die erste CD enthält 12 Tracks. Auf der Bonusscheibe sind 9 Remixe zu einigen Songs der CD1 sowie "Burn" zu finden. Der Sound von The Anix umfasst eine Mischung von Elektronik, rockenden Gitarren, Bass und verschiedenartigen Drums.

Die Songs sind alle hörenswert, auch wenn sie sich nicht beim ersten Hören vollends erschließen. Dazu sind sie zu unstrukturiert, was aber nicht schlecht sein muss. Die Melodien sind keine Ohrwürmer, die zum Mitsingen anregen. Die Liebe zum Detail steht vielfach im Mittelpunkt. Dennoch haben sie beim mehrfachen Hören einen hohen Wiedererkennungswert. Musikalisch ist der Opener "Enemy Eyes" gut gelungen.

Electro und Gitarren

Elektronik und Gitarren wechseln sich ab. Brandons Stimme passt sehr gut zum Sound und der Electrobass dominiert in den Gesangspausen.

Beängstigende Stringsounds leiten das Lied "Warning Signs" ein. Es steigert sich schnell zu der alarmierenden Aussage, die Warnsignale von Suicide Gefährdeten nicht zu überhören.

"Cry Little Sister" startet ziemlich sphärisch und elektronisch. Das ist auch für den ganzen Song bestimmend. Allein an den Refrainstellen wird die Ruhe durch Gesang und Drums in mitreißende Dynamik verwandelt. Rockig wird es bei "Take My Future". Der Sound erinnert an die oben genannten Einflüsse und hat auch eine wiederkehrende gut einprägsame Melodie.

Der Titeltrack "Sleepwalker" ist wohl in schlaflosen Nächten entstanden. Er wird mit Elektronik eingeleitet und geht recht bald in einem eingängigen Refrain über. An sich wird hier viel Ruhe ausgestrahlt. Gitarren bestimmen das Geschehen, jedoch ist der Gesang dominierend. Mit den immer wiederkehrenden Worten "I am a Sleepwalker" und elektronischen Klängen schließt dieses Stück.

"Glass" kommt ziemlich dynamisch daher. Es wechseln sich ruhige und schnelle Stellen ab. Das Musikvideo zum Song ist bereits seit längerem auf den Homepages zu sehen.

Ein echtes Highlight des Albums stellt wohl "Resident One" dar. Hier zählt der Elektrorhythmus und verfremdete Stimmeffekte geben dem Song eine frische Note.

"Long Way Out" holt nach zwei eher durchschnittlichen Tracks wieder auf und gibt dem Album die Dynamik zurück. Hier fällt auch wieder ein recht eingängiger Refrain auf, der sich in die etwas groovige Melodie einpasst.

Zum Abschluss greifen The Anix bei "The Passenger" noch einmal tief in die Electrokiste. Keyboard-, Synthesizereffekte und eine Stimme im Fadingstil bilden die bestimmenden Elemente des letzten Tracks.

Bonus

Eine wirkliche Bereicherung des Albums ist jedoch die Bonus-CD. Die darauf befindlichen Remixe namhafter Vertreter der Szene können sich hören lassen.

Gleich zu Beginn geht es mit "Burn" voll zur Sache. Apoptygma Berzerk interpretieren einen Song von The Cure. Jetzt schließt sich der Kreis, denn dieser Titel war Bestandteil des Soundtracks von "The Crow".

Auch die anderen Remixer verstehen ihr Handwerk und somit entwickeln die Songs von CD 1 auf dem Bonus eigenes Leben. Für lange monotone Autofahrten sei diese CD wärmstens empfohlen, da sie sehr abwechslungsreich ist und keinesfalls zum Einschlafen anregt.

Hervorzuheben sei hierbei der Invader!-Remix von "Sleepwalker", wo knarzige Synthesizer und E-Drums den Sound bestimmen.

Mit ihren tanzbaren Versionen wird der Bonus zu einem Album, das wohl bald zur Standardausstattung jedes Dark-Electro-DJs gehören dürfte.

Trackliste
01 Enemy Eyes
02 Warning Signs
03 Cry Little Sister
04 Take My Future
05 Sleepwalker
06 Glass
07 Resident One
08 In The End
09 Endlessly
10 Long Way Out
11 In The Dark
12 The Passenger

Bonus-CD
01 Burn (feat. Apoptygma Berzerk)
02 Glass (Tommie Sunshine Remix)
03 Enemy Eyes (Powerman 5000 Remix)
04 Long Way Out (Mozart & Friends Remix)
05 Resident One (Mozart & Friends Remix)
06 Sleepwalker (Invader! Remix)
07 Glass (Psychopomps Remix)
08 In The Dark (Angelspit Remix)
09 Cry Little Sister (Mozart & Friends Remix)

Band
Brandon Smith – Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards, Programming
Chris Dinger – Gitarre
Logan Smith – Schlagzeug

Weitere Infos
Homepage:   www.theanix.com
Facebook:     www.facebook.com/theanix
MySpace:      www.myspace.com/theanix

Infos zu Sleepwalker
www.iamasleepwalker.com/

Video zu Glass
www.youtube.com/watch?v=gT8drNZ3oYs


Vielen Dank an hardbeat für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials!