Konzert ASP Erfurt 24.02.2012 Stadtgarten Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Freitag, den 02. März 2012 um 23:52 Uhr

© Wolfgang Hesse"Seid live dabei", so ermuntert ein Plakat am Eingang zur Konzertlokation, noch bevor sich die Türen öffnen. Die Karikatur von Pit Hammann soll darauf hinweisen, dass das Filmen bei ASP-Konzerten nicht erwünscht und erlaubt ist. Damit wehrt sich ASP gegen das Meer von Smartphone-Filmchen, die in teilweise mieser Qualität die Seiten von Youtube und Co. überschwemmen. Live ist live – und an diesem Abend passte alles zusammen. Beim Konzert am 24. Februar im Stadtgarten Erfurt verlief musikalisch und organisatorisch alles bestens.

Geigenspiel zur Einstimmung

Schon beim ersten Ton von Ally Storch (Ally the Fiddle) ist klar, hier spielt eine Band, die sich nahtlos in das Programm des Abends einreiht. Folkrock, Metal-Elemente, durchsetzt von irischem Einfluss, wird präsentiert von der sympathischen Ally auf ihrer Geige, die unterstützt wird von Musikern, die allesamt ihr Handwerk verstehen und sichtlich Spaß auf der Bühne haben.

Man merkt die gegenseitige Inspiration der Musiker untereinander. Auch Ally schwebt über die Bühne und ist ständig zwischen ihren Männern unterwegs. Dieser Funke springt sehr schnell auf das Publikum über, sodass schon nach dem ersten Song tobender Applaus der langhaarigen Rostockerin entgegenschallt.
© Wolfgang Hesse
An diesem Abend hat die Teufelsgeigerin sogar ein Stück im Gepäck, dem sie nicht nur ihre Geige, sondern auch ihre Stimme leiht. Dafür erntet sie gleich doppelt so viel Anerkennung im Saal. Nach einer reichlichen halben Stunde wünscht eine sichtlich zufriedene Band viel Spaß mit ASP.

Coming Home: "Es tut so verdammt gut, wieder bei euch zu sein"

Während dem Intro "A Prayer For Sanctuary", aus dem im Herbst letzten Jahres veröffentlichten Album "Fremd Zyklus Teil 1", ist die Bühne ganz in Schwarz getaucht. Nur bewegliche eisblaue Spots erhellen den dunklen Raum. Rhythmisches Mitklatschen begrüßt Frontmann Alexander ASP Spreng, der wie immer im langen schwarzen Mantel gekleidet ist, und inmitten seiner Musiker auftaucht.

Vom hinteren Teil der Bühne starren zwei tief in Schwarz liegende Augen, das Logo der laufenden Tour, das Outfit des Frontmanns symbolisierend. Ohne Mühe zieht der charismatische Sänger das Publikum vom ersten Moment an in seinen Bann und vermag mit  "Wechselbalg" sogleich auch mit seiner Musik zu begeistern.

ASP versteht es seit jeher, insbesondere durch Komik, Gestik und Grimassen zu bestechen. So entwickeln sich die ASP-Konzerte auch zu einem schauspielerischen Erlebnis. "Es tut so verdammt gut, wieder bei euch zu sein", gesteht der schwarze Meister und leitet damit zu "Coming Home" über.

Die Show lebt sprichwörtlich von der Dynamik ihres Frontmanns

asp_© wolfgang hesseDabei scheint er sich während der Songs total zu verausgaben und schafft es dennoch, jedes neue Lied mit der nötigen Konzentration einzuleiten. Es genügen meist nur wenige Takte, um die Begeisterung für die weithin bekannten Stücke zu entfachen.


Einen ersten Höhepunkt bildet "Und Wir Tanzten – ungeschickte Liebesbriefe", in dem ASPs Stimme besonders emotional, sanft und gewaltig klingt. Eine eindrucksvolle Lichtshow mit wenig Nebel und klaren Farben sowie ständig wechselnden Spots untermalt die Stimmung, die auch in "Kokon" und "Schwarzes Blut" ihre Wirkung entfaltet.

ASP und Ally Storch

Dann wird es Zeit für ein Wiedersehen mit Ally, die von ASP und Publikum charmant auf der Bühne begrüßt wird. Die Geigerin, die maßgeblich den Sound der Akustiktour prägte, begleitet Sänger und Band bei den Hits "Duett - Minnelied Der Incubi", "Krabat" sowie "Unverwandt". Letzteres ist ein ruhiges und mystischer Song vom aktuellen Album. Mit einer Rabenfeder verabschiedet ASP die Geigenvirtuosin von der Bühne.

Textsicher und in bester Feierlaune zeigen sich die ASP-Fans

Mittlerweile wird es immer heißer im sehr gut gefüllten Stadtgarten. Der Frontmann erklärt seinen "schönen Menschen" die Tradition, die es seit der Tour im Herbst gibt. Beim Song "Rücken An Rücken" drehen sich Sänger und Publikum den Rücken zu. Stellvertretend für das Publikum wird die junge Gothiclady Babs ausgewählt. Mit ihr interpretiert er diesen Song auf der Bühne, natürlich Rücken an Rücken. Erst bei der Textzeile "Dreh dich bitte um" wird Status Quo im Saal wiederhergestellt.

"Obwohl schon unendlich oft gespielt, es nutzt sich gar nicht so sehr ab", leitet der sichtlich mit dem Abend zufriedene Alexander Spreng den Höhepunkt ein. Und er bekräftigt: "Die Wahrheit ist, wir wollen es immer noch." Und so lassen es ASP gemeinsam mit dem Publikum noch einmal krachen. Begleitet von einer gewaltigen Lichtshow auf der Bühne bildet "Ich Will Brennen" den krönenden Abschluss des Konzertabends.

ASP beweisen wieder einmal, dass sie ihre Nähe zu den Fans leben. So herrscht pure Begeisterung und Stimmung ab dem ersten Takt. Die Musiker auf der Bühne haben den Funken aufgefangen und durch die Musik mit einem Feuerwerk zurückgegeben. Dabei kann auch Ally Storch als gleichberechtigter Partner an diesem Abend gleichermaßen für sich punkten und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Fotogalerie: ASPErfurtAlly/

Weitere Termine Fremd 2 Tour
02.03.2012 – Mannheim, Capitol
03.03.2012 – Magdeburg, Altes Theater

Weitere Infos

Homepage ASP: www.aspswelten.de/
Facebook ASP: www.facebook.com/aspswelten

Homepage Ally The Fiddle: www.ally-fiddle.de/
Myspace Ally The Fiddle: www.myspace.com/allyfiddle
Facebook Ally The Fiddle: www.facebook.com/pages/Ally-the-Fiddle-official

Vielen Dank an Rosenheim Rocks für Text- und Bilderlaubnis!