Stellamara, Faun, Schandmaul, Versengold – 5 Jahre Festival Mediaval - Mittelalterrock zum Abschluss: Versengold und Schandmaul Drucken E-Mail
Geschrieben von: Charly Groß   
Dienstag, den 11. September 2012 um 17:14 Uhr
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Stellamara, Faun, Schandmaul, Versengold – 5 Jahre Festival Mediaval
Gauklerei und Fantasy: Pampatut und Ballycotton
Paganfolk mit Faun
Mittelalterrock zum Abschluss: Versengold und Schandmaul
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Singen und Feiern mit VersengoldVersengold © Rezianer

Allmählich ist es dunkel geworden. Die ersten Feuer werden gezündet, als die Mittelalter-Folker Versengold die gut besuchte Burgbühne betreten. Mit Trink- und Spaßliedern heizen sie die Massen, die schon den einen oder anderen Met hinter sich haben, noch einmal richtig ein. Bei Nummern wie "Ich Bin So Voll Wie Mein Krug" und "Drei Weiber" wird mitgesungen und getanzt.

Die trinkfesten Spielmannen haben aber auch gesellschaftskritische Themen auf Lager. Dazu gehören  "… Und Schon Wieder Rollt Ein Kopf" genauso wie "Immer Schön Nach Unten Treten". In dem einen geht es um die Gerichtsbarkeit, das andere prangert die Willkür der Oberen an.

Versengold wissen mehr noch zu berichten. Eine Art Premiere steht an. Das Lied wird heißen "Im Namen des Volkes" ("wird hier musiziert"). Eine Kostprobe bekommen die Mittelalterfans an diesem Abend.

Nach der Premiere folgt das Trink-Lied "Ich Und Ein Fass Voller Wein", das mit dem Mandolinenintro von Honza Sturmgemuet beginnt. Mit "Mein Messer" gehen die Jungs aus Niedersachsen wieder von der Bühne.

Schandmaul © RezianerSchandmaul um Frontmann Thomas Lindner sind die Headliner des Festival-Samstags

Die Fanschar ist vor der Schlossbühne versammelt und die markante Stimme des Sängers begrüßt das Publikum. Gleich zu Beginn stellt Thomas Lindner klar, dass neben den Nummern aus ihrem neuen Album "Traumtänzer" selbstverständlich auch "richtig alte Schinken" gespielt werden. Wie man dem sofort einsetzenden Jubel entnehmen kann, ist diese Ansage dem Publikum sehr willkommen.

"Auf Hoher See" wird angestimmt, dem sich thematisch der Klassiker "Herren Der Winde" anschließt. Weiter geht es mit "Hexeneinmaleins" und dem ersten alten "Schinken": dem "Hofnarren" aus dem Jahre 2002. In dem typisch mittelalterlich anmutenden Lied erhält der Narr die Tochter des Königs, weil jene durch den Lachmeister von ihren Depressionen befreit wurde.

Und weiter reisen die Münchner in ihrer mehr als zehnjährigen Bandgeschichte zurück. Aus dem Jahr 2000 stammt das Lied "Die Goldene Kette". In diesem übergibt eine Maid ihrem Liebsten eine goldene Kette, die sie nach seinem Tod bei ihrem Vater wiederfindet. Der erzählt ihr, dass er den Träger des Schmuckstücks extra für sie besiegte, um es ihr zu schenken. Daraufhin läuft sie davon.

Zurück zum "Narrenkönig"-Album (2002) bringt das gefeierte Vagabundenlied "Vogelfrei", zurück ins Jahr 2000 bringt die Nummer "Gebt Acht!". Die Geschichte um das böse Wesen, das in der Nacht lauert, verfeinert der Frontmann dramaturgisch mit Hilfe des Publikums. Jungs gegen Mädchen heißt es spontan. Bei dem Spiel zähle aber nicht nur, wer am lautesten, sondern vor allem, wer am höchsten schreien kann. Thomas Lindner zeigt mit ein paar Posen à la Michael Jackson, wie die Jungs das am besten bewerkstelligen können. Die männlichen Besucher spielen mit und gewinnen. Schandmaul2 © Rezianer

Als Nächstes folgt "Traumtänzer". Der Titelsong des aktuellen Albums kommt leicht und fröhlich durch Text, Flöte und Fiedel daher. Dann steht die "Walpurgisnacht" an diesem Abend an und auch vor dem "Teufelsweib" wird gewarnt. Singen, Klatschen und Tanzen ist gefragt und wird vom Publikum euphorisch zelebriert.

Mit dem Liebeslied "Dein Antlitz" tritt die gewohnte Ruhe ein. Feuerzeuge, Handys und Leuchtstäbe werden in die Höhe gestreckt – und Schandmaul lassen das Publikum singen.

Fast ist das Konzert vorbei, doch einmal werden die Fans noch gefordert. Nachdem "Der Wandersmann" seine Geschichten erzählt hat, wird der Refrain dieses Trinkliedes unter choreografischer Anleitung Thomas Lindners mehrfach wiederholt. Einen letzten Ohrwurm schicken Schandmaul der noch immer glühenden Fanschar als Dankeschön mit auf den Weg: "Es war schön mit euch …".

Die ausgehenden Lichter und Nina Hagens "Du Hast Den Farbfilm Vergessen" machen auch dem letzten Zugabe-Rufer klar, dass die Schlossbühne bis zum Sonntag dunkel bleiben wird. 14 Barden und Bardinnen warten bereits als einmaliges Ensemble "Capella Bardica Mythodeanis" auf der Burgbühne. Das Mitternachtsspecial und damit die letzte offizielle Veranstaltung wird eine Stunde lang Mittelalter-, Folk- und Akustikfans erfreuen.

--> Bilder Schagai
--> Bilder Stellamara
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--> Bilder Ballycotton
--> Bilder Faun
--> Bilder Impressionen

Bei Rezianer
Rezension Schandmaul "Traumtänzer"
Rezension Faun "Eden"

Vielen Dank an die Pressestelle von Festival Mediaval für Akkreditierung und Fotopass sowie an Gibhin für die Unterstützung!