Das war das WGT 2019 - Außergewöhnliches LineUp, begeisterte Besucher und reichhaltiges Kulturangebot. - Seite 12 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Dienstag, den 25. Juni 2019 um 12:03 Uhr
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Das war das WGT 2019 - Außergewöhnliches LineUp, begeisterte Besucher und reichhaltiges Kulturangebot.
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Montag: Musikhöhepunkte am letzten WGT-Tag

Im Felsenkeller eröffneten Hell-O-Matic die Musikshows des letzten Abends. Düsterer Rock stand hierbei im Mittelpunkt. Mit einer dynamischen Show begeisterten die voluptuous (üppig) Cheerleader und Frontmann Thomas van de Schreck. Beim Song Maggots (Maden) wurde die Band von Dr. Mark Benecke und Ines Fischer unterstützt, eine gelungene Überraschung für die Besucher.
Schwarzlicht und Symbole auf den Gesichtern und der Kleidung der Musiker eröffneten die Show von Schattenmann. So sah man "halbe Gesichter", die Gitarre bestand nur aus Saiten und die Drumsticks schienen wie von selbst durch die Luft zu wirbeln,
Mit normalem Licht wurde die Band schließlich sichtbar und rockte so richtig ab. NDH, jedoch in der Version 2.0, erklang im Felsenkeller. Grund genug auch einige Songs vom neuen Album, das am 5. Juli das Licht der Musikwelt erblicken wird, vorzustellen. Epidemie heißt es und so durfte der Titelsong ebenso wenig fehlen, wie die aktuelle Single Ruf der Engel. Alles was Schattenmann mit ihrem Debütalbum bekannt gemacht hat, war in dem kurzen Programm zu erleben: Licht an, Amok, Generation SEX, Böser Mann oder Brennendes Eis. Drei neue Songs beendeten die Show im Felsenkeller als Einstimmung auf das neue Album. Das waren F.U.C.K.Y.O.U., Wahrheit oder Pflicht und Kopf durch die Wand. Ein kleiner Gag begleitete das Konzert. Ein Mädchen mit einem Märzfeld T-Shirt wird auf die Bühne gebeten und bekam eine Maske mit illuminierenden Streifen, die bei Schwarzlicht zu strahlen beginnen. Sie wurde so Teil des Programms. Als Dank durfte sie sich auf zwei Freikarten für die Headliner-Shows im Herbst freuen. Viel Begeisterung herrschte in der wieder einmal viel zu heißen Konzertlokation und … dabei hatte der Abend erst angefangen.

Wir sprachen am Nachmittag vor dem Konzert mit Frontmann Frank Herzig über das, was Schattenmann ausmacht:


















Im Heidnischen Dorf unterdessen wurde es heiter und heftig. Die Bande von Knasterbart begeisterte das Publikum. Das Sextett entführte die Zuhörer in eine Geschichtenwelt aus längst vergangenen Zeiten. DOCH, sie könnten auch heute noch passieren. Ausschweifend, mit Witz und zweideutigen Gedanken zogen sie die Zuhörer in ihren Bann und ließen ihren "Gossenhauer Folk" weit über das Mittelalterdorf ertöten. "Wir spielen ja viel auf Mittelaltermärkten. Nun sind wir zum WGT eingeladen worden, und dachten das ist was anderes. Doch was ist das hier – Ein Mittelaltermarkt", amüsiert sich Frontmann Hotze Knasterbart. Mit der Aufforderung "Sauf mich schön" und ein paar weiteren Gossenhauern entließen die "Süffisanten Folkrocker" die Besucher unter die heraufziehenden Gewitterwolken.
Die Wolkenberge läuteten schließlich auch das Ende der Konzerte im Heidnischen Dorf an diesem Abend ein. Die beiden Headliner, Bannkreis und Tanzwut, wurden wegen einer amtlichen Unwetterwarnung abgesagt, die Sicherheit der Besucher gehe vor, so hieß es von der Bühne. So mussten auch die Mittelalterrocker von Tanzwut unverrichteter Dinge ihre Heimreise antreten. Zum Glück nicht ohne das neue Album beim WGT offiziell released zu haben.

Dazu erzählt Frontmann Teufel mehr im Interview, das wir am Nachmittag vor dem Konzert im Hotel führten:

























WGT 2019Für viele Elektro-Fans wurden die letzten beiden Konzerte in der Agra-Halle zum absoluten Höhepunkt des WGT. Velvet Acid Christ aus den USA und Agonoize aus Deutschland beschlossen den Reigen. Während der Starkregen auf das Hallendach prasselte, erzählten die Amerikaner um Bryan Erickson ihre Geschichten. Sie gehören zu den bekanntesten Elektrobands der Welt. "Das musikalische Spektrum reicht von Elektro-Industrial und IDM über Trip-Hop, Goa Trance und Metal. Künstlerisch besonders interessant erscheint das virtuose- und in dieser Form herausragende Spiel mit elektronischen Effekten und Sprachsamples", heißt es dazu bei Wikipedia. Zum Instrumentarium gehören  Drums, Keyboard und Synthesizer. Von 1990 bis heute haben Velvet Acid Christ den Sound der harten elektronischen Klänge maßgeblich mitbestimmt.