Label: Sliptrick Records Genre: Hard Rock, Glam Rock Metal Erschienen: 31. März 2020
Vier Norweger fanden sich zusammen, um ihre Lieblingsmusik zu spielen. Die vier sind: Chris Hoüdini – Leadgesang, Nikki DiCato – Leadgitarre / Backing Vocals, Andy Sweet – Bass / Backing Vocals, und Freddy Kixx – Schlagzeug. Schon die Besetzung zeigt, hier kann nur handgemachter Rock entstehen. Heraus kommt ein mitreißender, in die Beine gehender Rocksound, der sich an die glamourösen Sounds der 1980-er Jahre anlehnt, bekannt als Sound des Sunset Strip, einem Teil des Sunset Boulevard in Hollywood und Beverly Hills. Bands wie Mötley Crüe, Van Halen, Skid Row und Poison zählen daher nicht ganz zufällig zu den Helden der vier norwegischen Musiker. Gegründet 2018, legten Ende März die Rocker aus Bergen in Norwegen ihr Debütalbum vor. Vorab wurden im letzten Jahr fünf Songs daraus unter dem Namen "Seducer" als EP veröffentlicht. Bevor man ins Detail geht, lässt sich einschätzen, der Band Notörious ist mit "Glamorized" ein bemerkenswertes Werk gelungen. .
Außergewöhnliches aufhorchendes Intro
Das Album beginnt mit einem außergewöhnlichen Intro, das in dieser Form für den Tonträger einmalig ist. Flugzeuglärm, ähnlich eines Luftangriffes, unterbrochen von Funkverkehr und Sirenengeheul leiten den Song "Gunnerside" ein. Harte Riffs, für den Stereo Hörer von der linken Seite, gehen über in ein rhythmisches Musikstück, in dem auch gemeinsame Gesangsparts (Hey Hey) zum Mitsingen anregen. Ja, das durchzieht das gesamte Album. Immer wieder ertappt sich der Hörer, in Gedanken den Text mitzusingen. Das könnte sicher eine sehr gute Voraussetzung für Live-Konzerte sein. Die hohe Hardrockstimme von Frontmann Chris bohrt sich nach und nach in die Gehörwindungen und, obwohl anfänglich gewöhnungsbedürftig, verbindet sie sich zum Gesamtausdruck der Songs. Als auflockernd entpuppt sich ein Gitarrensolo gegen Ende des Songs, das die Kreativität der Gitaristen unterstreicht, bevor zum Ende der Song mit einer akustischen Detonation endet. Der Opener macht Lust auf mehr und ist bereits repräsentativ für die gesamte Scheibe. "Flying High" steht dem zumindest nicht nach. Mit Schlagwerk und harten Riff geht der Song schnell über in einen breiten Sound. Auch hier stimmen die Mitmusiker einen Chorgesang an, der auch wieder zum Mitsingen geeignet ist.
Immer wieder solistische Gitarren
Mit einem Gitarrensolo und dynamischen Drive legt der Song gegen Ende noch einmal zu. "Notörious", ein Song über die Band, folgt hier auf dem Fuße. "We are Notörious" wird gemeinsam celebriert und bleibt im Ohr. Ebenso lebensfroh startet der nächste Song, der zum Spaßhaben einlädt. Man fühlt sich versetzt in die 1970-er Jahre, als die Band Sweet mit ihren eingängigen Rock die Diskotheken und Musiksendungen aufmischte. Rock-Pop der Spaß macht hieß es damals und das sehen Notörious heute genau so. "Have A Good Time" heiß es da und es ist die Einladung zu einer guten Zeit. Mit präparierten Haaren, engen Jeans und Lederjacke kann da nichts mehr schiefgehen, so die Jungs im Song. Ob im Club oder einfach so abhängen, der Song beschreibt das was man dazu braucht, einfach die richtige Musik. "Seducer" handelt von einem Verführer, ein dynamisches Lied, wieder vollgepackt mit Solis und einigen verzerrten Stimmsequenzen, also neuen Klangaspekten.
Die Schönheit lauer Sommernächte
In dem Midtemposong "Summer Nights" setzen Notörious auf Gefühl und eingängige Gesangslinien. Im Song beschreiben sie das Gefühl von milden Sommernächsten, die man mit Freunden am Stand verbringt. Oder auch das Gefühl nach dem letzten Schultag nach Hause zu kommen, wenn die langen Sommerferien schon greifbar sind. Doch sie wissen auch, dass nach der entspannten Sommerzeit, der Herbst mit Kühle und früher Dunkelheit kommen wird. Doch die Magie des Sommers lassen Notörtious am Jetzt und Hier, am schönen Augenblick festhalten. Noch einmal greift der links auszumachende Gitarrist in die Saiten. Der Song "Tonight (Gonna Get It)" fordert noch einmal zum Spaßhaben auf. "Kommt, heute Nacht geht es los, wie sind bereit!" Wieder ertönen Hey Rufe von den anderen Bandleuten und mit diesen optimistischen Tönen geht das Album zu Ende. Jetzt ist an der Zeit den Replay-Button zu drücken, oder.
Fazit:
Für Musikliebhaber der Rocksounds der 1980-er Jahre oder Fans guter handgemachter Gitarrenmusik ist das Album sehr empfehlenswert. Musikalische Wiederholungen wird man häufig in den Songs wiederfinden, obwohl auch jeder Titel seinen eigenen Charme besitzt. Beim Durchhören wird so manchen Hörer auffallen, dass die Songanfänge, bis auf ein paar Ausnahmen, sehr ähnlich klingen. Hier sollten Notörious noch etwas kreativer werden. Doch in der Gänze ist das Album sehr hörenswert und eine gute musikalische Untermalung von schönen und unvergesslichen Lebensmomenten.
01 Gunnerside 02 Flying High 03 Notörious 04 Have A Good Time 05 Friday Night 06 Run For Your Life 08 Seducer 09 Summer Nights 10 Tonight (Gonna Get It)