Spezialausgabe NCN Deutzen 2020 setzte Zeichen - Seite 8 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Mittwoch, den 16. September 2020 um 00:00 Uhr
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Spezialausgabe NCN Deutzen 2020 setzte Zeichen
Palast und Amnistia eröffnen die Spezialausgabe
Neofolk, Dark Elektro und Kammerkonzert
Unterschiedlichste Genre zum Abschluss des ersten Konzerttages
Am zweiten Festivaltag standen zwölf Bands auf dem Konzertplan
Interview mit AD:keY
Empathy Test sind die Abräumer des NCN 2020
Drei Headliner beschließen ein in allen Punkten außergewöhnliches NCN
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Drei Headliner beschließen ein in allen Punkten außergewöhnliches NCN

Langsam neigte sich auch der zweite Festivaltag dem Ende zu. In die Dunkelheit hinein klang die Musik von In Strict Confidence. Als Vintage Show angekündigt, fanden auch einige neue Songs den Weg in das Programm auf der Amphibühne, wie Dennis Ostermann verkündete. Songs wie My Despair als Opener sowie Kiss your Shadow und Forbidden Fruits ließen die Elektro-Herzen höher schlagen. Die wohl bekanntesten Songs aus den letzten 20 Jahren sind Engelsstaub und Zauberschloss. "Letzteren werden wir wohl auch in den nächsten 20 Jahre immer wieder spielen müssen", fragt Ostermann verschmitzt. Als Zugaben gab es noch Somebody Else's Dream und Herzatacke sowie die dankbaren Worte: " Ihr ward fantastisch wie immer."

Peter Heppner war angekündigt und wirklich, das Warten hatte sich gelohnt. Er eröffnete seine Show mit Unloveable, einen Song seines letzten Albums Confessions & Doubts. Unter diesem Motto stand auch das gesamte Konzert an diesem Abend. Mit Alleine Sein und Meine Welt schlossen sich gleich zwei Klassiker aus der Feder von Peter Heppner an. Dann folgten Once Again und Good Things Break auf dem Fuße. Der Ausnahmekünstler mit der unverwechselbaren Stimme schaffte es wieder mit seiner ruhigen Art, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Auch Klassiker von Wolfsheim, wie Once in a Livetime oder Die Flut von Joachim Witt zählten zur Setliste. Mit Wir sind wir machte Heppner ein wenig Mut, in dieser außergewöhnlichen Zeit das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren. Sein wohl bekanntester Hit Kein Zurück war im Zugabenblock zu finden und wurde wie immer umjubelt gefeiert. Für viele Besucher war Peter Heppner der Höhepunkt der Spezialausgabe des NCN 2020.

Doch für alle, die es etwas ruhiger ausklingen lassen wollten, gab es ein Alternativprogramm auf der Kulturbühne. Für viele war Hekate mit mystischer Musik, den Medieval Klängen und der dunkle Folklore der Höhepunkt auf der Kulturbühne. Der besondere Sound mit Trommeln und Perkussionsinstrumenten, sowie die abwechslungsreiche Interpretation der beiden Frontleute Susanne und Axel machen Hekate einzigartig. Folk, Klassik, Liedermacher und Mittelalter verbunden mit experimentellen, elektronischen Klängen sind ein Markenzeichen der Band. So entsteht eine Verbindung von historischen und modernen Stilelementen bis hin zu einem facettenreichen Musikstil. Letztlich steht der Name Hekate, der Göttin der Unterwelt, Pate für die Intention der Musiker: das Mystische, Geheimnisvolle auf kraftvolle Weise umzusetzen. Einen Querschnitt ihres Schaffens mit dem Fokus auf dem letzten Album Totentanz hatten die fünf aus Koblenz und Rheinland-Pfalz mit nach Deutzen gebracht. Die leise Interpretation von Der Prem, ein althochdeutscher Text von Neidhardt von Reuenthal, wurde durch Susanne gefühlvoll umgesetzt. Der Song ist übrigens in einer Version auf der Bonus-CD von Totentanz zu finden. An diesem Abend erklangen weiterhin Desire, Lost and Broken, Old King, Spring of Life und natürlich der Titelsong Totentanz. Hekate nahmen die Besucher mit auf eine Seelenreise. Im Publikum herrschte anmutige Stille und Konzentration. Nur der Jubel von der anderen Bühne war manchmal zu vernehmen. Als Zugabe erinnerte Susanne an das Volkslied Die Gedanken sind frei, ein Wunsch der aus dem Publikum kam.