MPS - Abtauchen ins Mittelalter Drucken
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Dienstag, den 23. Juli 2019 um 10:42 Uhr

WGT 2019Der größte Mittelaltermarkt der Welt tourt derzeit durch die deutschen Lande. Es ist das Mittelalterliche Phantasie Spectaculum (kurz MPS). Die knappe Hälfte der Tour liegt bereits hinter den 3000 Mitwirkenden. Neben der großen logistischen Anforderung dies auf der Straße von A nach B zu transportieren gehört zweifelsfrei die perfekte Organisation zu den herausragenden Merkmalen. Seit nunmehr 26 Jahren hat Gisbert Hiller seinen Traum von einer perfekten und überaus abwechslungsreichen Attraktion Wirklichkeit werden lassen.




Bückeburg bleibt Station auch im Jahre 2020
WGT 2019Noch kurz vor den Start in Bückeburg 2019 wurde bekannt gegeben, dass das MPS das letzte Mal in Bückeburg stattfindet. Doch die positive Nachricht machte während Bückeburg I (vom 13. bis 14.7.) schnell die Runde. Die große Parkfläche steht weiterhin zur Verfügung und so kann das große Mittelalterfestival auch 2020 stattfinden.
Perfekt organisiert werden die Fahrzeuge, und es sind wahrlich nicht wenige, auf das Gelände geleitet. Große Flutlichter sorgen in der Nacht für ausreichende Beleuchtung. So lässt sich entspannt parken und die Wegstecke zum Eingang ist auch akzeptabel. Kurzum Bückeburg mit dem fantastischen bewaldeten Schlosspark steht dem MPS weiterhin zur Verfügung.


Fazit:









Das MPS sollte man unbedingt einmal kennenlernen und nicht nur den Mittelalterfans, sondern jedem, der einmal spektakuläre Dinge live erleben möchte, sei das MPS wärmstens empfohlen. Neben den ganze Attraktionen, handgemachter Mittelaltermusik und den Festivalbands, gibt es auf dem gesamten Gelände gleichmäßig verteilt, Stände mit Getränken, der sog. Drachentränke, wo man auch die Pfandflaschen zurückbringen kann. Stände mit Gebratenen oder leckeren Crepes laden zum Verweilen ein. Überall auf dem Gelände gibt es Bänke zum Ausruhen und Tische, wo man sein Essen verzehren kann. Teilweise schützen auch Spannzelte vor Regen, sollte es tatsächlich einmal dazu kommen. Das Partykonzept ist aufgegangen. Entspannt ohne Stress bewegen sich die Besucher über das Gelände. Familienfreundlichkeit ist großgeschrieben. Kinderwagen, Hunde und kleine Handwagen gehören ganz selbstverständlich ins Festivalbild. Gewandung oder nicht, hier ist jeder willkommen und wird nicht seltsam beäugt.
Wer in diesem Jahr einige der beschrieben Attraktionen noch erleben möchte, dem seinen hier folgenden Termine genannt:

27. + 28. Juli, Karlsruhe, Schloßpark
03. + 04. August, Köln-Fühlingen, am Fühlinger See
10. + 11. August, Telgte, Planwiese
24. + 25. August, Speyer, Unterer Domgarten
14. + 15. September, Luhmühlen, Turnierplatz


Weitere Informationen:

Ausführliche Bildergalerie --> hier <--

Homepage MPS: https://www.spectaculum.de/

Herzlichen Dank an Wolfgang Fuck vom MPS-Team für Presseakreditierung und Fotopass.




Die heilige Dreischeusslichkeit,










das sind Bruder Rektus, der etwas seltsame Mönch, der hässliche Hans und der Gevatter Tod. Dieses Trio begrüßt das Volk während der Morgenmesse, mit der jeder Festivaltag beginnt. Die drei verstehen es, die Besucher in ihren Bann zu ziehen und auf die Höhepunkte des Tages hinzuweisen. Dabei wird mit Witzen und Zoten nicht gespart. Höhepunkte am ersten Tag in Bückeburg war der Ritterschlag. Die Auserwählten wurden zum Ritter ernannt und dürfen jetzt einen eigenen vergebenen Namen tragen. Zwei "Bösewichte" werden während der Zeremonie in der Frühe geteert und gefedert. Dabei kann man sich auch bestens amüsieren. Übrigens fand diese Aktion vor der Folkbühne statt. Hier können sich die Besucher auf Strohballen niederlassen.
















Musikalisch setzten hier die Bands Pur Pur und Die Dolmen aus den USA das Programm fort. Das ist Musik die in die Beine geht und zum Mittanzen animiert.



Das Mausoleum – Die größte private Fürstengruft der Welt

WGT 2019Anziehungspunkt und das nicht nur zum MPS ist der Monumentalbau auf dem Gelände. Das Familiengrab baute von 1911 bis 1916 Fürst Adolf. 18 Familienmitglieder des Hauses Schaumburg-Lippe, Prinzen und Prinzessinnen wurden seither in der Gruft beigesetzt, weitere acht im Urnenfriedhof außerhalb des Mausoleums. Hier finden allen Nachfahren der Adelsfamilie Schaumburg Lippe ihre letzte Ruhe. In der riesigen Kuppelhalle gibt es noch viel Platz. Um die Seele der Verstorbenen nahe bei Gott zu wähnen, wurden zuvor die Herzen der Verstorbenen in der Kapelle von Schloss Bückeburg beigesetzt. Noch heute zeugen Platten mit einem Kreuz von diesem Gedenken.
(Klick auf Bild - Innenansicht Mausoleum)




Für jeden Besucher das Richtige
MPS 2019Viel gibt es beim MPS zu entdecken. Jeder Besucher, der sich auf die Zeit des Mittelalters einlässt entdeckt an jeder Ecke Neues. Handwerker und Künstler arbeiten hier, Waren werden feilgeboten, Barden spielen auf und die Ritter geben sich eins auf die Mütze, oder besser gesagt auf ihren Helm. Direkt vor dem Mausoleum kämpfen die Ritter in der Schwertkampfarena. Mit viel Getöse und so manchen Witz ziehen die Ritter der Fechtkampfgruppe Fictum aus Tschechien die Besucher in ihren Bann.







Piraten entern die Showbühnen













An Rand lud ein Piratenparadies zu Musik und Tanz ein. Bands, wie MacCabe & Kanaka oder Ye Banished Privateers sind keine Unbekannten und begeistern die Zuhörer. Es wird getanzt, gesungen und getrunken, wenn die Piraten auf der Bühne Song für Song entern. Da gibt es auch gleich mal einen Gruppentanz vor der Bühne. Die Musik ist eine Mischung aus Folk und Punk, reißt mit und bis weit in die Nacht sind hier die Fans vor der Bühne zu finden.
Foto 2x Piratenbühne

Eine alte Geschichte mit den Rittern zu Pferde












Auf dem Gelände nahe beim Eingang und der größten Bühne, der MPS-Bühne, erstreckt sich die Turnierarena. Hier passiert alles vor der Kulisse einer alten Ritterburg. Die Geschichte handelt von den schwarzen Rittern und "Ihrer Boshaftigkeit", der Königin, die die Burg einnehmen wollen und von einer neuen Königin, die mit einer Schriftrolle, die Ritter des Lichtes ruft, die ihr zur Hilfe eilen. Es folgt ein reguläres Ritterturnier, wobei sich beide Lager im Wettstreit messen. Kurz gesagt, das amüsante Treiben auf der Arena begeistert die Besucher. Das European Horse Show Team (EHS) begleitet in diesem Jahr alle MPS und es ist eine Freude, die gut einstudierte Show zu verfolgen.

Dinosaurier auf der Bühne und auf dem Gelände












Weithin sichtbar stehen sie, die großen Figuren aus der Urzeit. Eine richtige Saurierecke befindet sich auf dem Gelände. Hier können sich die kleinen und großen Besucher mit den Urzeitriesen fotografieren lassen. Unweit davon auf der Festivalbühne gibt es unterdessen die Heavysaurus-Show. Vier Dinos und ein Drache rocken die Bühne zur Musik des Heavy Metal. Die Texte sollen besonders Kinder ansprechen, geht es doch darin um Dinge, die insbesondere aus der Welt der Kinder berichten. In den ersten Reihen vor und hinter des Absperrung stehen sie, feiern mit und ohne Gehöhrschutz ihre Favoriten in den Saurierkostümen. Lieder, wie Schatzsuche, Mosterkrass, Kaugummi ist Mega oder auch der Superhit Rarr erklingen auf der Bühne von den "Dino-Metalheads." Die fünf Musiker in ihren Kostümen standen nach der Show den kleinen Zuhörern geduldig zu einem Fototermin zur Verfügung. An allen weiteren MPS-Tagen in diesem Jahr werden Heavysaurus ihre Fans zum Mitfeiern animieren.


Stimmung wie zu einem großen Musikfestival
So ist es, der erste Tag eines MPS-Wochenendes ist der Festivalsamstag, weil hier gerade in den Abendstunden, die bekannten Bands aus der Mittelalter- und Alternativen Szene für das Volk im Park aufspielen. Bückeburg (1) glänzte zudem mit einer Reihe ganz besonderer Höhepunkte.












Begonnen hat alles auf der MPS-Bühne mit "d`Artagnan". Die musikalischen Musiktiere haben eine wahre Fangemeinde vor der Bühne versammelt. Mit "Sprengt die Ketten" starteten sie so richtig durch. Am 15. März erschien deren neues Album mit dem Namen "In jeder Nacht", das vollgepackt ist mit echtem Musketier-Rock. Der Song "In jener Nacht" gehörte dann auch zum echten Publikumshit in der Show. Aber auch Klassiker wie "Was wollen wir trinken" oder "Einer für alle, alle für ein" im alten Musketier-Stil gehörten zum Programm.












Auf der Festivalbühne wurde es laut, laut von den Anhängern der Band Letzte Instanz. Die Brachialromantiker sind in diesem Jahr mit auf der MPS-Tour dabei. An die 70 Fans haben die ersten Reihen vor der Bühne voll im Besitz und feiern "ihre" Band. Jeder Song wird euphorisch umjubelt. Ganz besonders, als Frontmann Holly ein neues Lied ankündigt. "Leben und Leben lassen" ist ein Vorbote vom kommenden Album, das, so die Band, irgendwie im Jahre 2020 das Licht der Welt erblicken wird. Das erste Lied davon klingt schon mal vielversprechend. Ansonsten beherrschten das Set die Klassiker, die man von LI kennt und liebt: Flucht ins Glück, Tränen aus Stein, Mein Todestag und Rapunzel sind nur einige davon.

Am Rande des Treffen vom Letzte Instanz Fanclub "Wir sind eins" sprachen wir kurz mit Gitarrist Bernie
und Bassist Micha::



















Schandmaul das erste Mal auf dem MPS











Mag es sein, wie es will, für Schandmaul war das MPS eine neue Gelegenheit, sich den Fans des Mittelalters zu präsentieren. Eine gute Wahl vom Veranstalter, Schandmaul nach Bückeburg einzuladen. Sicher haben viele den Weg zum MPS nach Bückeburg auf sich genommen, um neben die vielen anderen Headlinern des Abends ganz besonders auch mal wieder Schandmaul live zu erleben. Und es hat sich gelohnt. Spielfreudige Spielleute begeisterten die bis zum letzten Platz vor der Bühne gefüllte Arena. Ein Feuerwerk aus Musik und Energie versprühten Thomas und seine Leute. Als Verstärkung holten sich Schandmaul Alea von Saltatio Mortis auf die Bühne und beide Fontleute trafen sich beim "Hexeneinmaleins". Zufällig hatten Schandmaul auch ihr aktuelles Album "Artus" im Gepäck, von dem auch einige Song auf dem Programm standen. Mit ruhigen Songs, wie "Dein Anblick" ging eine dynamische Show zu Ende. Schandmaul versprachen, gern wieder auf ein MPS zu kommen, wollen wir sie beim Wort nehmen.

Am Abend brennen die Feuer











Wenn die Nacht über das MPS hereinbricht werden die Holzbündel entzündet. Überall auf dem Gelände brennen Fackeln und die Feuer geben dazu ihr Licht. So sind die Wege über das Gelände auch im Dunkeln erleuchtet. Eine Feuershow zu Pferde gibt es im Dämmerschein. Tänze mit Pferd und Lanze, Reiter mit einem Feuerschweif oder Feuerkünstler zeigen ihre Kunst. Dazu ertönte passende Musik. Ganz anders aber weniger spektakulär geht es bei der letzten Segnung von Bruder Rektus zu. Verschiedene Feuerkünstler zeigen ihr Können vor dem Mausoleum. Da gibt es Flammenreifen, auf der Wiese brennen Kreise und ein Szenisches Theater zeigt zusammen mit Flammen eine Geschichte von einem Reptil, einer Zauberin und einem Spiderman. Das riesige Netz auf der Wiese bekam so seine Bedeutung, als die große Spinne darauf herumkroch. Kurzum ein Spectaculum, was so richtig in das Flair des Festivals passte.




Faun und Saltatio Mortis schicken die Besucher in die Nacht
MPS 2019Die Pagan Musiker aus München, Faun, beendeten den musikalischen Reigen auf den Festivalbühne. Sie spielten 90 Minuten und entführten mit einer Rockshow die Besucher in die Welt von Elfen, Feen und Naturgeistern. Wind und Geige oder Alba gehörten zu den ersten Songs an diesem Abend. Ob mit Feuer oder Blaue Stunde oder letztlich auch die Geschichte von Pan, die Show bot alles, was man von Faun erwarten kann, ein echter Höhepunkt auf dem MPS. Saltatio Mortis beendeten musikalisch den ersten Tag beim MPS-Wochenende in Bückeburg.
















Eine gigantische Pyro-Show begleitete den Auftritt. "Wir brennen für euch – Saltatio Mortis", stand auf dem Feuerfontäten. So viel der Vorhang mit den ersten Tönen begleitet von einem gigantischen Feuerspektakel. Die Mittelalterrocker sind halt immer für eine Überraschung gut. Songs wie Europa oder Große Träume klangen über das Areal. Mit einem gigantischen Pyro-Show-Feuerwerk beim Song "Wie der Wind" endete das Konzert und langsam leerte sich auch das Festgelände.