Letzte Instanz rocken die Alte Spinnerei in Glauchau |
Geschrieben von: Wolfgang Hesse |
Samstag, den 23. März 2013 um 08:04 Uhr |
"Glauchau, ihr seid die Besten!", ruft Holly Loose, Frontmann von Letzter Instanz, am Ende des Konzertes dem jubelndem Publikum in der Alten Spinnerei zu. Am 16. März beenden damit die Brachialromantiker den ersten Teil ihrer Frühjahrstour zum Album Ewig, die die Musiker nach Rostock und Potsdam in Glauchau einen Zwischenhalt einlegen lässt. Supporter Lost Area spielen den AuftaktSchon die Länge der Schlange vor dem Eingang lässt erahnen, die Letzte Instanz hat in Glauchau ihr Publikum. Supporter Lost Area aus der Schweiz finde schon zu Beginn einen überaus gut gefüllten Konzertsaal vor. Die vier Electro-Rocker um ihren neuen Frontmann vDiva geben von der ersten Sekunde an Gas und schaffen es zweifelsfrei die Besucher für ihre Musik zu erwärmen, sodass nicht nur die angereisten Fans der Band ihre Freude an Lost Area haben. Einige haben die Formation bereits als Supportband von Project Pitchfork im Herbst letzten Jahres an gleicher Stelle erleben können. vDiva - der charismatische Frontmann überzeugtDie vier Musiker können besonders mit den Liedern des unlängst veröffentlichten Album "Destroying Something Beautiful" punkten, zu dem sie Mattǝo vDiva Fabbiani als neuen Sänger mit ins Studio nahmen. Nicht nur die tiefe emotionale Stimme des Frontmanns, sondern auch dessen charismatische Erscheinung kann überzeugen. Er zieht förmlich die Blicke der Zuhörer auf sich. Gothrock und mitreißender Gitarrensound versetzt mit elektronischen Sequenzen charakterisieren alle Songs. Mit "White Wedding" präsentieren Lost Area das Billy-Idol-Cover in dunklem, sehr gefühlvollen Gewand. So schaffen es Lost Area durch Sound, Musik und Show fast lückenlos zum Hauptakt des Abends, zur Letzten Instanz, überzuleiten. Live-Light-Bühnenshow: Letzte Instanz legen losSchon nach kurzer Zeit leuchten die beiden LI-Logos auf der Bühne in Tiefblau. Während des Intros "Aeternitas" vom aktuellen Album "Ewig" erstrahlt, immer heller werdend, in der Mitte der Bühne eine rote Lichtfläche und symbolisiert damit die Ewigkeit, so wie sie Ingo Römling auf dem aktuellen Cover darstellt. Damit ist auch die Überleitung zu "Ewig", dem Titelsong, geschaffen. Nach den Alben "Schuldig" und "Heilig" schließt sich nun mit "Ewig" der Kreis und beendet damit eine Trilogie über die kleinen und großen Kämpfe des Lebens. "Blind", "Nur Für Uns" und „Wieder Einmal Rot“ lassen ein musikalisches Lieder-Feuerwerk des aktuellen Albums abbrennen. Die Besucher beweisen hierbei von Anfang an ihre Textsicherheit. Spielfreude auf der Bühne sowie Begeisterung bei den Besuchern und Fans entwickeln eine inspirierende Atmosphäre und lassen von Zeit zu Zeit auch ein Gänsehautfeeling aufkommen. Dynamik und Energie purWährend Benni Cellini seine roten Dreadlocks durch die Luft wirbelt, springt M. Stolz mit seiner Violine quer über die Bretter. Holly D. überzeugt an der Gitarre und schafft es mühelos die Fans zum Mitmachen zu bewegen. Ob nun bei "Dein Licht", wobei Handys und Lichtstäbe erstrahlen, oder beim Mitschnipsen zum Lied "Wieder Einmal Rot", die Stimmung brodelt. Frontmann Holly Loose wirkt an diesem Abend sehr gut gelaunt und kann durch eine überzeugende Bühnenpräsenz begeistern. Mit "Kopfkino" und "Für Immer Und Ewig" geht es anschließend in die frühen Jahre der Bandgeschichte zurück. In den letzten 15 Jahren haben sie es immer wieder geschafft, sich stetig weiterzuentwickeln. Im Herbst wird mit einer Jubiläumsshow diese Ereignis gebührend gefeiert. Rockiger sind Letzte Instanz geworden. Lieder wie "Schwarzer Sand" oder das Instrumental "Et In Arcadia Ego" unterstreichen das eindruckvoll. Oli (Gitarre), Michael Ende (Bass) und Dummer David Pätsch vollführen hierbei ein kraftvolles Metal-Feuerwerk. Doch auch mit "Tausendschön", dem letzten Song des Sets, ist in Glauchau noch lange nicht Schluss. Es geht fast lückenlos in die Zugaben. Mit "Fluch Ins Glück" erinnern die Musiker noch einmal an den Beginn der Trilogie, an das Album "Schuldig". "Wenn wir gemeinsam scheinen, können wir die Welt erhell’n"Die Hymne "Wir Sind Allein" gehört mittlerweile zu einem festen Ritual bei Instanz Konzerten. Während des Liedes fassen sich die Fans an den Händen und zeigen die Verbundenheit, die der Text beschreibt. Diese Publikumschöre beendet letztlich Drummer David Pätsch mit einem gekonnten Schlagzeugsolo. Mitsingen, Mittanzen, die Begeisterung kennt bei "Rapunzel" keine Grenzen mehr und so können Benni Cellini und M. Stolz mittels Crowdsurving ein Bad in der Menge nehmen. "Seven Nation Army" von den White Stripes, bekannt von vielen Fußball-Partys, wird währenddessen vom Publikum begeistert mitgesungen. |