Regie: Victor Fleming
Darsteller: Clark Gable, Vivien Leigh, Thomas Mitchell, Barbara O´Neil
Studio: Warner Home Video
Genre: Liebesfilm
Spieldauer: ca.230 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Produktionsjahr: 2000 (Original 1939)
Erschienen: 6. Dezember 2000

Die willensstarke und unbezähmbare Scarlett O`Hara (Vivien Leigh) wird von allen Männern angebetet. Sie jedoch ist in Ashley verliebt, der in seinen Wesenszügen verschiedener kaum sein kann. Als sich dieser mit Melanie verlobt, stürzt sich Scarlett vor Verzweiflung in die Ehe mit Melanies Bruder und die Männer in den Krieg.
Scarletts junger Ehemann fällt schon nach wenigen Monaten im Feld. Während die Frauen versuchen in Atlanta, die alte, im Verfall begriffene Welt zu bewahren, spitzen sich die Kriegsereignisse zu. Es sieht nicht gut aus für den Süden.

Der Einzige, den all das nicht zu stören scheint, ist ein gewisser Blockadebrecher namens Rhett Butler. Er umwirbt Scarlett, wo immer er sie trifft, doch auch nach dem Krieg wehrt sie ihn ab, geht eine Vernunftehe mit dem Verlobten ihrer Schwester ein und hält an ihrer einzigen Liebe Ashley fest.

Rhett aber hört nicht auf zu werben, sondern bewundert vielmehr ihre Kraft, ihre Nicht-Damenhaftigkeit, mit der sie das Familienanwesen Tara gerettet hatte und ihre Familie allein durch den Krieg brachte, während sie krampfhaft daran festhält, eine anständige Dame zu sein.

Als ihr zweiter Ehemann Frank Kennedy aufgrund der Unruhen zwischen dem Ku-Klux-Clan und den Yankees ums Leben kommt, beginnt Scarlett zu trinken und lässt sich endlich auf die Ehe mit Rhett ein. Doch wird diese Ehe Bestand haben?

Die Literaturverfilmung von Margaret Mitchells gleichnamigem Roman ist wohl einer der besten Filme des 20. Jahrhunderts – und das selbst nach 70 Jahren. Dieser Film hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Als einer der ersten Farbfilme verwendete er das damals noch seltene Technicolor und gilt unter anderem deshalb bis heute als technische Meisterleistung.

Zu seiner Zeit der kommerziell erfolgreichste Film aller Zeiten, wird er heutzutage zu oft als "Schinken", "Schnulze" bis hin zum "Paradekitsch" verschrien - all dies zu Unrecht. Situiert im guten alten Süden der USA, ist diese Lovestory um Vivien Leigh und Clark Gable in die monumentale Geschichte vom Untergang der Südstaaten eingebettet, fast ein früher Antikriegsfilm.

Es geht um die Selbstherrlichkeit der Grundbesitzer, die Selbstverständlichkeit der Sklavenhaltung, die Sklavenbefreiung durch die verhassten Yankees in den Sezessionskriegen um 1860, die zerstörten Städte, die plündernden Horden, die Aufsteiger und Kriegsgewinner, die belästigten Witwen und die Toten und Verletzten.

Eine der eindrucksvollsten Szenen ist ein Kamerazoom aus dem Detail heraus: Scarlett, wie sie das Feld der Kriegsverletzten überquert. In Sekundenschritten wird gleichzeitig mit ihr dem Zuschauer das Ausmaß des Krieges bewusst, als er am Ende in gewaltiger Größe das ganze Feld der Verwundeten sieht. Die Kulissen lassen prächtige Plantagen gleich zerstörter Städte wie Atlanta auferstehen.

Wer bei dem vierstündigen Epos Längen vermutet, liegt falsch. Hier liegt ein vollständiges Werk mit Tiefe und Spannung bis zur allerletzten Minute vor.

Die vielen Charaktere haben während des Films genug Zeit, sich zu entfalten oder Veränderungen zu erleben. Hier erlebt man noch MGM-Kino im großen Stil mit Einleitung und Intermezzi, klassisch musikalisch untermalt.

Warner Home Video haben es würdig umgesetzt und als Gedenken an diesen Klassiker u.a. ein originales Kinoplaket sowie verschiedene Szenenfotos und eine zweistündige Dokumentation über das Zusammenarbeiten am Set in die stabile Special-Edition-Box der Film-DVD beigelegt.