Chris de Burgh - Moonfleet & Other Stories Drucken E-Mail
Geschrieben von: Cindy Loether   
Donnerstag, den 23. Dezember 2010 um 10:50 Uhr

xyLabel: Starwatch Entertainment (Sony Music)
Erschienen: 22. Oktober 2010


Wahrscheinlich ist das erste, an das man denkt, wenn man Chris de Burgh hört, "Lady In Red", ein alter, aber unvergessener Schmusesong aus vergangenen Tagen. Nun ist seine aktuelle CD "Moonfleet & Other Stories" in aller Munde und man stolpert in jeder CD-Handlung darüber. Was ist so besonders daran?


Das Album basiert auf dem Buch "Moonfleet" von John Meade Falkner, einem Abenteuerroman über Schmuggler, Liebe und Freundschaft. Eine Schatzsuche in Dorset (England) nach dem Diamanten Blackbeards gerät aus den Fugen und endet tragisch.

Das Buch ist bei Projekt Gutenberg: http://www.gutenberg.org/ebooks/10743 zu finden.

Als Teenager imponierte Chris de Burgh dieses Buch, denn er liebte Geschichten von spannenden Abenteuern. Da er bereits auf dem "Storyman"-Album Geschichten in einzelnen Songs erzählte, empfand er es als eine spannende Idee, eines seiner liebsten Bücher in einem Album wiederzugeben. Und so erzählt er die Geschichte von John Trenchard, der angetrieben von der Saga um den Geist von Blackbeard und seinem verschollenen Diamanten zum Schmuggler wurde.

Opulent leitet ein Streichorchester die Story in "The Moonfleet Overture" ein. Das Album erzählt die Geschichte in Liedern,  aber auch in gesprochenen Parts (Narration) , die mit Musik untermalt sind. "The Village Of Moonfleet..." (Narration) führt den Zuhörer an die englische Küste in eine längst vergessene Zeit. "The Light On The Bay" berichtet von dem 15-ährigen John Trenchard, der nachts ein Licht im Meer sieht und an die Blackbear-Legende denkt. "Have A Care" berichtet von der Suche nach dem Licht und wie er in der Kirchengruft der Familie Blackbeard landet. Dort haben sich Schmuggler versteckt. John wird dort eingeschlossen und kann nicht entkommen. Er findet in der Gruft ein Medaillon, das  Blackbeard gehört, mit Psalmen ohne Sinn.

Nun sitzt er dort zwei Tage und Nächte fest ("For Two Days And Nights... " (Narration)), bevor Elzevir, der Wirt des Dorfes, ihn findet und fortan beschützt. Sein eigener Sohn David wurde von dem Magistrat Maskew getötet. Der Mörder seines Sohnes ist der Vater der schönen Grace - in diese ist John verliebt. Elzevir und John sind fortan enge Freunde und in "Go Where Your Heart Believes" gibt Elzevir John den väterlichen Rat: Folge deinem Herzen. Ein weiser Rat von den Eltern an ihre Kinder: Werde flügge und geh deine eigenen Wege, erlebe die Welt, wie du sie willst.

Elzevir und John schmuggeln Alkohol, bis sie bei einer Razzia auf Maskew und seine Männer treffen. In "The Escape" kommt es zum Kampf, in welchem Maskew von seinen eigenen Leuten erschossen wird. John und Elzevir gelingt es über die Klippen zu fliehen und überleben gerade so.

"And So It Was..." (Narration): Sie mussten sich in einer Höhle verstecken. John, der angeschossen ist, entschlüsselt das Medaillon, in dem sich Bibeltexte mit falschen Nummern befinden. "The Days Of Our Age" gibt diese Psalmen in einem Choral wieder.

 

Die folgenden Lieder erzählen die Geschichte weiter.

Chris de Burgh schafft die Nähe zum Zuhörer und Vertrautes zu assoziieren, so enthält zum Beispiel "Treasures and Betrayal" eine Adaption des bekannten "What Shall We Do With A Drunken Sailor".

& Other Stories

Neben der eigentlichen Moonfleet-Erzählung gibt es noch andere kurze Geschichten auf der CD, so zum Beispiel "Everywhere I Go", welche von einem Mann spricht, der beim Spazierengehen überall ein Mädchen sieht, welches ihm winkt, doch kein anderer außer ihm kann sie sehen.

Die Vorliebe Chris de Burghs für Oscar Wilde spiegelt sich in "The Nightingale" wider, einer musikalischen Interpretation von "Die Nachtigall und die Rose". Ein verliebter Student möchte ein Mädchen zum Ball einladen, doch dieses kommt nur mit, wenn er ihr eine rote Rose schenkt. Wo er jedoch auch sucht, er findet überall nur weiße. Eine Nachtigall hört dies und sticht sich den Dorn in ihr Herz. Sie färbt die Rose mit ihrem Blut rot.

Rückblickend auf seine Karriere und die bisherigen Highlights wurde de Burgh zu "Why Mona Lisa Smiled" inspiriert.

Von der Unschuld und der puren Freude, welche die Menschen mit dem Alter zu verlieren scheinen, singt Chris de Burgh in "Pure Joy".

"People Of The World" ist der letzte Song des Albums. Ihn widmete der Künstler einer jungen Iranerin, die bei Ausschreitungen in ihrem Land starb. Für sie und für Frieden wurde er geschrieben, ein Appell an die Menschen, dass Krieg und Gewalt keine Lösung sind.

Das Album ist zum einen durch die Story und zum anderen durch die Kombination aus Folkelementen, akustischer und elektronischer Gitarre sowie Streichern, eingängigen Melodien und einer sanften, durchdringenden Stimme geprägt. Man kann einer interessanten Geschichte lauschen, verpackt in teils heiteren, teils nachdenklichen Tönen. Die Orchesterbegleitung macht es zu etwas Besonderem, die eingängigen Melodien zu etwas Vertrautem.

Trackliste:
Moonfleet
The Moonfleet Overture
The Village Of Moonfleet... (Narration)
The Light On The Bay
Have A Care
For Two Days And Nights... (Narration)
Go Where Your Heart Believes
The Escape
And So It Was... (Narration)
The Days Of Our Age
The Secret Of The Locket
With Heavy Heart... (Narration)
My Heart‘s Surrender
Treasure And Betrayal
Moonfleet Nay
The Storm
Greater Love
In The Years That Followed... (Narration)
The Moonfleet Finale

& Other Stories
Everywhere I Go
The Nightingale
One Life, One Love
Why Mona Lisa Smiled
Pure Joy
People Of The World