WGT 2012: Von Klassik bis Mystik – von Electro bis Mittelalter - WGT-Montag Drucken E-Mail
Geschrieben von: Mira Sommer, Charly Groß   
Mittwoch, den 06. Juni 2012 um 23:57 Uhr
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WGT 2012: Von Klassik bis Mystik – von Electro bis Mittelalter
Von der Sixtina in die Agra
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Electro statt Mittelalter

Der Montag, der früher traditionellerweise mit Mittelalter in der Agra zelebriert wurde, hat sich komplett gewandelt. Bands wie Steinkind, Douglas J. McCarthy und Agonoize rocken jetzt dudelsackfrei die große Halle.

Die Leipziger Electro-Band Steinkind, lange als Geheimtipp gehandelt, schaffen es dieses Jahr zum ersten Mal auf die Agra-Bühne bzw. überhaupt ins offizielle WGT-Programm. Frontmann Phil J. und seine Band spielten 2007 inoffiziell gegenüber der Agra an der Total-Tankstelle. Die bekannteste Nummer "Deutschland Brennt" ist inzwischen weit über Leipzig und Landesgrenzen hinaus in Clubs zu hören.
© Mira Sommer
Die Dauerbeschallung von Entertainer Noctulus bleibt auch dieses Jahr nicht aus, direkt als Eye and Ear Opener vor dem Agra-Eingang. Das Programm ist gespickt mit trashigen Kinderinstrumenteinlagen, zerbrochenen Stäben, Blechtrommelimprovisationen und Bühnendeko aus Kunstwerken.

---> Bilder: Impressionen


Letzter Blick ins Heidnische Dorf

Nach dem Flanieren, Promenieren und Getanze ist es noch einmal Zeit, ins Heidnische Dorf zurückzukehren. Dort klingen Subway-to-Sally-artige Töne von der Band Harpyie entgegen, und der Leipziger Kreativ-Shop ermutigt Vorbeigehende, höchst kreativ eine eigene Fledermaus zu verschönern.

---> Bilder: Impressionen


Klassik und Tribal im Centraltheater


Wer nicht ganz avantgardistisch veranlagt ist, für den gibt es auch am Montag Klassisches: die Matinee im Lyzeum für Klavier mit der Jungen Musikkammer, oder das nicht minder junge Leipziger Ensemble Eclipse, das klassische Instrumentalversionen von "What A Wonderful Live" bis "In The End" (Original von Linkin Park) im Centraltheater vorträgt.

© RezianerDas Centraltheater, seit einigen Jahren fest im WGT-Programm verankert, hat dieses Jahr mehrere Geheimhighlights unter seinem ehrwürdigen Dach parat. So ist an diesem letzten WGT-Abend die zierliche Powerfrau Kirlian Cameras zu hören. Elena Alice Fossi, begleitet von Kontrabass, singt die bekanntesten KC-Songs und Spectra-Paris-Lieder als akustische Version. Ihr Projekt, das sie als Alice Neve Fox erstmals in Leipzig vorstellt, trägt den Titel: "Acoustic Vision". Ihr Special-Guest zu diesem Auftritt ist ebenso kein Unbekannter. Johannes Berthold, der mit seiner Goth/Klassik-Band Illuminate erst am Freitag im Werk II zu sehen und zu hören war, begleitet die italienische Sängerin am Klavier. Während Elena Alice Fossi in ihrem schwarzen Abendkleid Lieder wie "Mad World", "Nightglory" oder "Eclipse" anstimmt, fallen auf einer in Nachtschwarzblau ausgeleuchteten Leinwand schneeweiße Flocken. Der Ausklang des WGTs im Centraltheater ist auch nach dem tobenden Applaus noch nicht gekommen.

Zum Abschluss des 21. WGT bietet die bulgarische Band Irfan ihre tribal-mystischen, sphärischen Melodien dar. In einem angenehmen, ruhigen Englisch leitet der Sänger Kalin Yordanov zum nächsten Lied hin. Inspirationen zu ihren Liedern findet die Band mannigfaltig, sei es die Geschichte des "Golden Horn" oder durch die prähistorische "Cave of the Swimmers".

Anschließend locken die Abschlusspartys. Wohin als Nächstes? Zur Blauen Stunde zum inzwischen traditionellen, ruhigen WGT-Ausklang oder zur "Dunkelromantischen" ins Städtische Kaufhaus? Wer noch einmal die Tanz-Adrenalinkurve nach oben schnellen lassen will, entscheidet sich für die Moritzbastei und für DJ Oshama. Neben Global Noise Movement ist der Ratstonnenfloor immer gut gefüllt und die Playlist lässt keine Wünsche offen.

Um 6.30 Uhr ist dann endgültig Schluss. Keine schwarze Robe ist mehr zu sehen. Nur die noble Blässe wird nun auch ohne Make-up die neue Gesichtsfarbe der letzten verbliebenen WGT-Gäste.

 

 

Vielen Dank an das WGT-Presse-Team für Akkreditierung und Fotopass!

 

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