Eisbrecher mit Unzucht auf Sturmfahrt und im Interview Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Mittwoch, den 18. Oktober 2017 um 14:36 Uhr

Kurz nach der Veröffentlichung des neues Albums "Sturmfahrt" begaben sich Eisbrecher, eine der bekanntesten Düsterrocker Bands Deutschlands, auf die Straße, um ihre neuen Songs einem breiten Publikum in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz, in den Niederlanden und in Frankreich vorzustellen. Am 7. Oktober führte die Reise nach Leipzig in das Haus Auensee. Weit vor Einlass bildeten sich schon lange Schlangen vor dem Konzerthaus am Auenwald. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur noch wenige Tickets, insbesondere für die Empore des Hauses.

 

 


Unzucht eröffnen einen großen Konzertabend

Nach den erfolgreichen Konzerten im Frühjahr 2017 haben Eisbrecher die Jungs um Frontmann "Der Schulz", die Band Unzucht, wieder mit auf Tour genommen. Einige Tage zuvor brachten die Rocker ihr erstes Live-Album als DVD und CD unter die Fans. Dazu wurde eine Show zur Neuntöter-Tour in Hamburg mitgeschnitten. Für die knappe Stunde vor Eisbrecher gab es einen Querschnitt von Songs, die Unzucht bekannt gemacht haben. Interessant ist, dass es neben Neuntöter viele Songs aus dem im Jahre 2012 erschienenen Debütalbum "Todsünde 8" ins Set geschafft haben. Lava, Unzucht, Deine Zeit läuft ab und Engel der Vernichtung werden von den Anwesenden gefeiert,  wenn auch der Funke nicht sofort überspringt. Dennoch entwickelt sich das Konzert von Unzucht zu einem Fest. Spätestens wenn Daniel Schulz ruft "Macht … mal … Krach" gibt es kein Halten. Neuntöter und Ein Wort fliegt wie ein Stein, beide vom aktuellen Album Neuntöter aus dem Jahre 2016 "fliegen" über die Köpfe der jubelnden Fans. Sicher hätte das Set noch um ein paar Songs länger sein können, doch das heben sich Unzucht für ihre Konzerte im Spätherbst auf, wenn es auf "Widerstand"-Tour durch die deutschen Lande gehen wird. In Zwickau, Essen, Memmingen, Kaiserslautern, Kiel und Hannover wird es einen Stopp geben.


Tausende warten auf Eisbrecher

Nach cirka 30 Minuten Umbau erlischt das Licht erneut im Haus Auensee. Mittlerweile passt wohl keiner mehr in den Saal und auch auf der Empore gibt es nicht mehr viele freie Plätze. Eisbrecher schaffen es locker, Häuser mit um die 3000 Besucher bis zum letzten Platz zu füllen. Nach dem Intro fällt der Vorhang und die Sturmfahrt beginnt, natürlich mit dem Titelsong des aktuellen Albums. Die Bühne ähnelt entfernt einer Kommandozentrale eines U-Bootes. Drummer Achim Färber spielt ganz von oben und hat sicher einen ebenso guten Blick auf das Publikum, wie dasselbe von der Empore. Von Beginn an heißt es Mitklatschen und Mitsingen. Für viele des anwesenden Fans ist es nicht das erste Eisbrecher-Konzert und für einige ein weiteres auf der gerade laufenden Tour. Frontmann "Alexx" Wesselsky zieht wie immer mit "Eisbrecher"- Uniform die Blicke auf sich. So folgen Eisbrecher-Hit auf Eisbrecher-Song und Song auf Hit, so abwechselnd gestaltet sich das Set auf der Sturmfahrt Tour.

Von Sturmfahrt bis Eiszeit

Auf sieben Erfolgsalben kann die Band zurückblicken und fast alle sind an diesem Abend vertreten. "So oder so" und "Fehler machen Leute" vom Album Schock, gehören ebenso dazu, wie "Das Gesetz" und "Wo geht der Teufel hin" von der aktuellen Scheibe. Auch wenn der Druck beim letzteren Song etwas herausgenommen wird, ist es eine eingängige Mitsingnummer ganz im Stile von Eisbrecher. Von allen erwartet wird natürlich die Neuinterpretation der alten Grauzone-Nummer "Eisbär" aus der Neuen Deutschen Welle. Nach einer kleinen Unterbrechung erscheinen alle Musiker in weißen Jacketts auf der Bühne und zelebrieren diesen Song, umjubelt aus dem Publikum. Viele Zuhörer lassen ihre Maskottchen, weiße Plüschbären, im Rhythmus schweben. Dieser Song entwickelt sich zu einem ersten Höhepunkt im Programm. Doch damit sollte noch lange nicht Schluss sein. Es folgen "Der Engel" und "Himmel, Arsch und Zwirn", letzteres wiederum vom Album Schock. Dann wird es kalt im Saal, nicht gefühlt, sondern visuell. Es schneit und die Musiker sind in dicke Felljacken gehüllt. Das ist die passende Kulisse für Eiszeit vom gleichnamigen Album aus dem Jahre 2010.

Lichtfeuerwerk vom Feinsten

Immer wieder überrascht eine beeindruckende Lichtshow die Besucher, drehende Scheinwerfer und Farbspiele geben jedem Song eine besondere Note. Nach einem musikalischen Lichtfeuerwerk zu "This is deutsch" scheint das offizielle Set zu Ende zu sein, zumindest erlöschen die Lichter im Saal. Um Zugaben müssen die Fans in Leipzig nicht betteln und "Verrückt" schließt sich an. Drums vs. Maschine betiteln Eisbrecher das Duell zwischen Synthesizer und Drummer. Der über der Bühne thronende Achim Färber geht daraus als Sieger hervor und spendiert den Zuhörern ein weiteres gewünschtes Schlagzeugsolo. Das "Miststück" ist auch so ein Standard, den man von Frontmann Alexx einfach in einem Eisbrecher-Konzert hören möchte. Eine Gummipuppe im Eisbrecher-Look macht bei diesem Song die Runde zur Bühne und wieder zurück ins Publikum. Dieser Song stammt noch aus Megaherz-Zeiten. Mit Noel Pix hat Alexx nach seinem Ausscheiden aus Megaherz neu angefangen und die Band Eisbrecher ist heute der verdiente Lohn.


Das Boot von Klaus Doldinger einmal anders

Mit bekannten Klängen von Klaus Doldingers "Das Boot" endet ein rundum gelungenes Konzert. Eisbrecher haben diese Melodie aufgegriffen und zu einem gesellschaftskritischen Thema gemacht. "Wir sitzen alle ein einem Boot" wird zu einer mitreißenden Ballade und macht aus dem Cover einen eigenständigen Eisbrecher-Song.
Eisbrecher beweisen, sie gehören zu den ganz Großen der dunklen Musikszene. Inzwischen ziehen sie aber auch immer mehr Fans aus der alternativen Rockszene an. Dennoch schlägt das Herz der Musiker für die dunkle Subkultur. Auch in Leipzig haben Eisbrecher wieder ihre Professionalität bewiesen, das passt eben alles zusammen, Musik, Bühnenpräsenz und ihre Show.

 

 

Ausführliche Bildergalerie

Weitere Informationen:

Homepage Eisbrecher: http://www.eis-brecher.com/
Facebook Eisbrecher: https://www.facebook.com/eisbrecher/

Homepage Unzucht: http://www.unzucht-music.com/
Facebook Unzucht: https://www.facebook.com/Unzucht/
Faceboot Fanclub Unzucht "Das Kommando": https://www.facebook.com/UnzuchtFanclub/

 

Im Rahmen eines Radiointerviews sprachen wir mit Alex "Alexx" Wesselky per Telefon, auch über das neue Album "Sturmfahrt".

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Interview Teil 1

Interview Teil 2

Interview Teil 3

 

Unzucht haben wir im Haus Auensee in Leipzig getroffen und konnten dort mit Gitarrist Daniel De Clercq und Drummer Toby Fuhrmann sprechen.

 

 

 

 

 

Interview Teil 1

Interview Teil 2