27. Wave-Gotik-Treffen 2018 in Leipzig – Höhepunkt der schwarzen Subkultur - Seite 8 Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Montag, den 04. Juni 2018 um 00:00 Uhr
Beitragsseiten
27. Wave-Gotik-Treffen 2018 in Leipzig – Höhepunkt der schwarzen Subkultur
Private Atmosphäre beim Victorian Village
Formalin, Sulpher, Mercury's Antennae, Die Kammer und Schandmaul begeistern am Freitag
Kleines Festival der elektronischen Musik im NONTOX
Hekate, Qntal, Oomph, Front Line Assembly und Wardruna begeistern am Samstag
Konzert in der Kirchenruine Wachau und Pfingstgottesdienst in der Peterskirche
Then Come Silence und Zeraphine begeistern am Sonntag im Westbad
Ausstellungen und Lesungen beim WGT – eine willkommene Abwechslung
Cold Storm, Kaizer, Traumtaenzer, Oberer Totpunkt und Illuminate begeistern am letzten Festivaltag
Alle Seiten

Ausstellungen und Lesungen beim WGT – eine willkommene Abwechslung

© Wolfgang Hesse

Grafik von Alex Blaschke

Gleich am Freitag lud Alex Blaschke, Bassist bei Unzucht, zu einer ganz persönlichen Ausstellung am Kanal 28 ein. Im Mørtelwerk war seine Kunst "Bird Inside" zu sehen. Sie findet vorwiegend in Aquarellen ihren Ausdruck. Dazu gab es ein unterhaltsames Programm, organisiert von der größten deutschen Gothic Community "Schwarzes Leipzig". Das mysteriöse Meisterwerk "Hieronymos Bosch" stand im Mittelpunkt von Lesungen. Christian von Aster, Isa Theobald und Michael Schwessinger versuchten Licht in das geheimnisvolle Leben des Künstlers aus dem 15. Jahrhundert zu bringen. Danach konnte bei Livemusik und DJ's bis zum Morgengrauen getanzt werden.







Absurdes in der Sixtina

© Wolfgang Hesse© Wolfgang HesseFranziska Strodl kommt aus Zwickau und nennt ihre Kunst "Absurd Art". Im Untergeschoss der Absintherie konnte man in ihre Welt eintauchen. Große und kleine Werke von ihr waren an den Wänden zu finden und wurden in das richtige Licht gesetzt. Vieles mutet schon recht absurd an, wenn man den ersten Blick darauf wirft. Man entdeckt Skelette, Knochentierchen, den Sensenmann und vieles Skurriles mehr. Seit 2014 gibt es Absurd Art. Franzi arbeitet vorwiegend mit Tusche, Aquarell und Feder. Für das WGT in der Sixtina hat sie nicht nur das Titelbild gezeichnet, sondern die gesamte Getränkekarte entworfen. Franzi lässt sich vorwiegend durch Musik inspirieren, setzt Themen, die sie bewegen und Emotionen in ihren Arbeiten um. Das Bild Nestflüchter konnte sie jedoch nur als Posterdruck zeigen, da sich das Original auf einer Wanderausstellung befindet. In der Alterskategorie von 19 bis 25 Jahren erhielt dieses Bild den Hauptpreis der JugendKunstTriennale 2018 des Sächsich-Bayerischen Städtenetzes.
Mehr Informationen und Bilder gibt es auf https://www.facebook.com/AbsurdArt/ oder im Shop: https://www.etsy.com/de/shop/AbsurdART?ref=shop_sugg

Was Franzi noch zu ihren Bildern zu berichtet weiß, erzählt sie im Interview:















Interview mit Franziska Strodl:



Multimediale Ausstellung in der Galerie Raum 16 (Windscheidstraße 31)

© Wolfgang Hesse
Ähnlich Absurdes und Surrealistisches ging es in der Galerie Raum 16 zu betrachten.
Hier zeigte Steve Bauer seine neue Ausstellung und das in einer ganz besonderen Art. Neben Malerei, Illustrationen und Mixed Media Arbeiten von Steve Bauer, sorgte Musik von René Klimaczewski, eigens für die Ausstellung komponiert, und eine stimmungsvolle Beleuchtung für ein atmosphärisches Ambiente.
Der Betrachter wurde von Gemälde zu Gemälde geführt. Die Ausstellung nannte Steve Bauer "Überstunden über Stunden" und bedankte sich damit bei seiner Frau für die Rücksichtname an seiner Kunst. Der thematische Schwerpunkt seiner Ausstellung und seiner Arbeiten liegt in der Auseinandersetzung verschiedener Gesellschaftsebenen und Alltagssituationen. Informationen zu Galerie und Künstler findet man unter
www.kunstgalerie-leipzig.com sowie www.stevebauerart.com





Wir sprachen mit Beatrice und Steve Bauer in der Galerie Raum 16 Werk und die Ausstellung:
















Gespräch mit Beatrice und Steve Bauer:


Das kleine Volk in der Galerie BeuteltierART (Könneritzstraße 24)

© Wolfgang Hesse

Das kleine Volk sind all die unsichtbaren Naturwesen und Geister. Sie leben in den Welten des Lichts, auch Ätherreich genannt. Ihnen zugeordnet sind viele unterschiedliche Gattungen wie: Feen, Elfen, Brownys, Goblins, Schwarzalben, Urisks, Zwerge, Gnome, Undinen und Sylphen. Aus diesem Grund wird das kleine Volk auch als die Seele der Natur verstanden.
Eine Begegnung mit ihnen wirkt wie ein Blick in den Spiegel unserer Seele.

Luci van Org, Ben Swerk und Holger Much haben das kleine Volk gemalt. Einige ihrer Werke waren in der Galerie BeuteltierART zu sehen.
https://www.beuteltier-art.de/










Wir sprachen mit Susanne Höhne über ihre Galerie und die Ausstellung während des WGT:
















Gespräch:


Luci van Ort las aus "Die Geschichten von Yggdrasil: Das kleine Familienbuch der Nordischen Sagen"

© Wolfgang Hesse© Wolfgang Hesse








Yggdrasil, der Weltenbaum oder die Weltenesche ist der größte und prächtigste Baum der Welt. Seine Äste breiten sich über alle neun Welten aus und erstrecken sich über den Himmel. So allerlei Geschichten und Sagen ranken sich um Yggdrasil. Bei strahlendem Sonnenschein hatten es sich die Besucher auf der Wiese vor der Brunnenbühne bequem gemacht und lauschten den Erzählungen von Luci van Org. Diesmal hat sie die Geschichte vom Dichtermet mitgebracht. Hier erzählt Luci, wie der Göttervater Odin es schafft, dem Met dem Riesen Baugi zu entwenden. Und…, ein paar Tropfen fallen auf Midgard zu den Menschen. Ein paar Dichter gebe es dadurch auch hier, verrät Luci van Org schmunzelnd. Verse aus dem Horvamol brachte sie danach noch zu Gehör. Es sind Odins Ratschläge an die Menschen. "Erster und wichtigster Grundsatz ist, wo immer du hingehst, immer zuerst schauen, wo die Notausgänge sind … usw." Wie immer vergingen bei diesen amüsanten Lesungen 30 Minuten wie im Fluge, schade eigentlich.

Christian von Aster und Lydia Benecke im Blauen Salon

© Wolfgang Hesse© Wolfgang Hesse








Wenn ein Tourist über Pfingsten durch Leipzigs Innenstadt ging, sind ihm ohne Zweifel die langen Menschenschlangen auf dem Marktplatz aufgefallen. Was gibt es da zu kaufen, mag man gedacht haben. Gibt es in Deutschland noch Engpässe? Alles falsch, die WGT-Besucher warteten geduldig vor dem Einlass am Blauen Salon. Hier trafen sich beim WGT, alle, die etwas zu sagen haben. Bettina Bormann, Christian von Aster oder Lydia Benecke, um nur einige zu nennen.
Und es lohnte sich tatsächlich zu warten. Christian von Aster präsentierte am Montag eine Lesung der ganz anderen Art. Musik, Comedy und noch einiges mehr waren 75 Minuten zu erleben.
Zunächst stellte von Aster seine neueste Kindergeschichte "Igelig, eine Geschichte mit Stacheln" vor. Sie handelt von einem Igel, der keine Stacheln hat. Danach begrüßte der Dichter Comte Caspar auf die Bühne, seines Zeichens Klarinettist bei Coppelius. Gemeinsam improvisierten beide in Wort und Musik. Die Geschichten entstehen quasi aus zufälligen Sprüchen in Überraschungseiern. So entwickelt sich die Show zu einer einmaligen Caspar-Aster-Maximal-Improvisation, wie der Meister selbst das nannte. Schließlich verwandelte sich von Aster in Captain Black und machte die Weltmeere unsicher. Kurz gesagt, einen unvergessliche Show präsentierten hier Aster und Caspar im Blauen Salon.

Ein ernstes Thema mit Lydia Benecke

© Wolfgang HesseVielleicht nicht für jedermann gedacht, war das Thema, das die Diplom Psychologin Lydia Benecke in den Blauen Salon mitbrachte. "Terroristen?, Amokläufer? Was treibt Menschen zu unvorstellbaren Taten?" war ihr Vortrag überschrieben. In einer leicht verständlichen Weise erklärte Lydia Benecke, die selbst Erfahrungen aus der Gefängnis-Psychologie mitbringt, wie Serienmörder oder Amokläufer ticken. Sie analysierte die Entwicklung von Menschen, die vor ihrem Suizid anderen mit in den Tod nehmen wollen, woher ihre Wut, ihr Unverständnis mit der Welt kommt. An Beispielen bekannter Fälle aus der Vergangenheit und Gegenwart ging sie auf die Ursachen ein, die Menschen bewegten, unvorstellbare Taten zu begehen.